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@ Die Friedenstaube
2025-04-24 06:34:04\ Autor: Beate Diederichs. Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben. Sie finden alle Texte der Friedenstaube und weitere Texte zum Thema Frieden hier. Die neuesten Pareto-Artikel finden Sie in unserem Telegram-Kanal.
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Die Warener Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ organisiert regelmäßig Demonstrationen und andere Aktionen für Frieden, Menschenrechte und gegen die Spaltung der Gesellschaft. Am 21. April rief sie Warener, Menschen aus anderen Teilen der Müritzregion und Touristen zum jährlichen Ostermarsch zusammen.
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https://www.youtube.com/watch?v=KarwcXKmD3E
Rund einhundert Leute hatten sich am Abend des Ostermontags auf dem Neuen Markt in Waren an der Müritz versammelt. Sie trugen Fahnen mit der Friedenstaube, selbstgebastelte Transparente oder Sticker an der Kleidung, die ihre Besitzer als Verfechter von Völkerfreundschaft und Abrüstung auswiesen.
„Dass Menschen angefeindet werden, die Frieden wollen – das gab es so noch nie. Es zeigt uns: Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Markus Häcker, „Kopf“ der Initiative „Menschlich Stark Miteinander“, bei seiner Begrüßung ins Mikro. Er würdigte dann die Arbeit seiner Mitstreiterin Regina Cleemann, die den Ostermarsch organisiert hatte. Wie in den vergangenen Jahren hatte die Musiklehrerin im Ruhestand eine Route zusammengestellt, die die Demonstranten an Orte innerhalb Warens führte, die an die Schrecken des Krieges erinnerten: die „Trauernde Mutter“, das Ehrenmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten, den Gedenkstein der Synagoge am Tiefwarensee, das Victoriadenkmal zum deutsch-französischen Krieg 1870/1871 und schließlich den Gedenkstein für die Opfer der beiden Weltkriege am Ufer der Müritz.
„Ich wollte diesmal noch mehr als in den vergangenen Jahren die Musik nutzen“, kommentierte Regina Cleemann. So kombinierte sie an drei der vier Stationen ihre Sprechtexte – Hintergrundinformationen zu den Gedenkorten oder Gedichte – mit passenden Musikstücken. Am sowjetischen Ehrenmal erzählte die Warenerin dessen Geschichte und spielte ein russisches Partisanenlied in einer historischen Aufnahme ab, um es authentischer wirken zu lassen. Am Gedenkstein für die Weltkriegstoten erklang „Frieden brauch ich – bin ein Kind“, gesungen von einer klaren jungen Stimme. Danach rezitierte Regina Cleemann das Gedicht „An meine Landsleute“ von Bertolt Brecht. Besonders nachdrücklich intonierte sie die Zeile:
„Ihr Kinder, dass sie euch mit Krieg verschonen.“
Ich schäme mich für die Politik
Die pensionierte Lehrerin, die einst Berufsschülern und jüngeren Kindern den Zauber der Musik nahebrachte, hat bereits eine gewisse Routine bei der Vorbereitung des Ostermarsches in Waren an der Müritz entwickelt. Denn Regina Cleemann organisierte die Veranstaltung zum dritten Mal. „Krieg ist für mich das allerröteste Tuch. Daher schäme ich so sehr für das, was gerade in der Politik passiert“, beschreibt sie ihre Motivation. Als Nachkriegskind sind ihr Begriffe wie „Ruinen“ oder „Lebensmittelmarken“ noch allzu vertraut. „Ich erinnere mich auch noch gut, wie mein Vater nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu Fuß aus Bayern zu uns in die Müritzregion zurückkehrte.“ Leider nehme die Zahl der Menschen ab, die noch wüssten, was Krieg bedeute, so wie sie. Regina Cleemann kann dennoch nicht verstehen, wie ihre Mitmenschen Aussagen wie „Frieden gibt es genug auf dem Friedhof“ apathisch hinnehmen und hoffen, dass deren Folgen sie nicht betreffen. Mit ihrem Engagement möchte sie diese Mitmenschen aufrütteln.
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Schon viele Wochen vor dem jährlichen Ostermarsch beschäftigt sich die Rentnerin damit, welcher Text und welches Musikstück diesmal zu der jeweiligen Station passen. „Es arbeitet in mir“, beschreibt sie diesen Prozess. Oft fallen ihr ganz nebenbei markante Passagen aus Liedern oder Gedichten ein. Dann gräbt sie so lange in Büchern oder im Internet, bis sie sie findet, und bereitet sie für die Veranstaltung auf. „Im kommenden Jahr könnte ich mir auch vorstellen, dass im Vorfeld unterschiedliche Stimmen die Texte einsprechen, um für mehr Abwechslung zu sorgen.“
Regina Cleemann freut sich stets über positive Resonanz bei den Gleichgesinnten. Doch es geht ihr selbstverständlich auch und vor allem darum, Andere für ihr Anliegen zu gewinnen. Daher hat sie sich sehr darüber gefreut, dass nach der letzten Station des rund zweistündigen Rundgangs einige Passanten stehen blieben und Gespräche entstanden. „Ein Tourist aus Wolgast in Vorpommern erzählte, er sei extra wegen unseres Ostermarsches länger in der Stadt geblieben und verfolge auch ab und an den Live-Stream unserer anderen Veranstaltungen. So etwas zu hören, ist immer ein schönes Erlebnis.“
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