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@ Georg Ohrweh
2025-04-19 20:08:17Bis in die Jahre 1 v. C., vor Corona, also bis 2019, lebte Deutschland in einer erträglichen Demokratie, an der es auch von damals kritischen Menschen zurecht immer schon reichlich auszusetzen gab. Aber es war auszuhalten, manchmal sogar richtig fein, es gab Zufriedenheit und gelegentlich sogar Glücksmomente. Die Kritiker hatten damals noch das Gefühl, frei ihre Meinung sagen zu können. Der Staat respektierte die Privatsphäre, auch wenn immer wieder Versuche gestartet wurden, in Angelegenheiten der Bürger Einblick zu gewinnen, die den Staat nichts angehen.
Man hatte die Möglichkeit, sich Nischen zu suchen, die eine Lebensqualität boten, mit dem Gefühl, man habe die Möglichkeit, der Staat rückt einem nicht allzu sehr auf die Pelle. Man war dazu bereit, die Konsequenzen für diese Freiheit in Kauf zu nehmen, weil einem andere Werte wichtiger waren, als zum Beispiel brav am Konsum teilzunehmen. Es gab Vorwürfe, man sei Konsumverweigerer, worauf stets die Antwort kam: Nein, nicht Konsumverweigerer, sondern Konsumverzichter. Verzichter deshalb, weil in Verzicht die freie Wahl enthalten ist. Konsumverweigerer ist ein Begriff aus dem System, der beschreibt, dass man sich durch seine Zurückhaltung im Konsum dem System verweigert.
Nach inzwischen fünf Jahren fängt es an schwer zu fallen, sich an das damalige Lebensgefühl zu erinnern.
Mit Corona sind, im Nachhinein betrachtet, die Schleusen für etwas aufgegangen, das man so nie für möglich gehalten hätte.
Als ob die miesesten Charaktere nur auf eine Gelegenheit gewartet hätten, endlich loslegen zu können, wird seitdem der Wahnsinn ununterbrochen über uns ausgeschüttet. Grundrechte wurden ausgehebelt, Zwangsmaßnahmen durchgesetzt, die Menschen wurden genötigt, einen Gehorsamkeitsbeweis vor dem Mund zu tragen, sie wurden in ihrer Mobilität eingeschränkt, Kinder wurden ihrer Kindheit und Bildung beraubt, es folgte eine absurde Verfügung nach der anderen. Heute, nachdem die allermeisten sogenannten Verschwörungstheorien wahr geworden sind, wissenschaftlich widerlegt und als sinnentleert entlarvt wurden, besteht nicht das geringste Interesse an einer wirklichen Aufarbeitung. Die lächerlichen Talkrunden im Staatsfunkt täuschen lediglich eine Aufarbeitungs-Simulation vor. Und es gibt immer noch genug Menschen, die darauf reinfallen und das perfide Spiel nicht durchschauen.
Mit Corona wurde auch die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben. Ein Austausch unter Freunden zu unterschiedlichen Einstellungen zu der sogenannten Impfung kam zum Erliegen. Stattdessen zog eine neue „Qualität“ ein, das dröhnende Schweigen, bis heute. Langjährige Freundschaften gingen zu ende, Risse taten sich in Familien auf, die teilweise bis heute nicht verheilt sind. Bestenfalls werden sie mit Totschweigen übergebügelt, damit ein halbwegs normaler Alltag überhaupt möglich ist. Im Unterbewusstsein brodelt es dennoch, das Thema ist ja nicht weg. Und der Tag wird kommen, an dem all das Unterdrückte mit aller Macht an die Oberfläche dringt und der ohnehin immense psychischen Schaden bei vielen Menschen beängstigende Auswirkungen haben wird.
Die Deutschen waren im 2. Weltkrieg sowohl Täter als auch Opfer. In beiden Fällen hat das ein Trauma ausgelöst. Das inszenierte Wirtschaftswunder hat die Menschen davon abgelenkt, dass sie sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und ihrem Verhalten hätten auseinandersetzen müssen. Daraus hat sich der Glaube entwickelt, dass, wenn man schön brav und fleißig ist, dann wird die Welt uns schon irgendwann einmal wieder liebhaben.
Auf dieses nicht aufgearbeitete Trauma, dessen Folgen noch die zweite Generation zu spüren bekommt, ist jetzt ein weiteres gesellschaftliches Trauma aufgesetzt worden, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass auch das nicht aufgearbeitet werden wird.
Was will man von so einer Gesellschaft erwarten?
Damit noch nicht genug, gewannen die Schlagzeilen zum Konflikt in der Ukraine die Oberhand, die Corona weitgehend verdrängten. Wieder machte sich Angst breit. Wird es einen Krieg geben? Die Vorgeschichte zum Ukraine-Konflikt wurde im Mainstream weitgehend unter den Teppich gekehrt. Die Frage nach dem eigenen Anteil des sogenannten Wertewestens an diesem Konflikt? Fehlanzeige! Passt nicht ins Narrativ. Aus diesem Konflikt, der, wie die Russen es nennen, militärischen Sonderoperation, ist allmählich ein ausgewachsener Krieg geworden. Ein klarer Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland, auf dem Rücken der Ukraine, die sich durch Selensky vor den Karren spannen lassen hat. Bereits einen Monat nach Ausbruch des Konflikts war ein Frieden zum Greifen nahe. Dank des Westens konnte dies erfolgreich verhindert werden.
Aber diesen Elefanten im Raum will niemand wirklich sehen, geschweige denn, das zugeben. Die aktuelle Regierung in den USA hat nun die Aufgabe, die Scherben zu kitten, die die Vorgängerregierung verursacht hat. Dabei geht es nicht nur um Nächstenliebe, und das sinnlose Töten zu beenden, sondern auch um eine Möglichkeit, sich gesichtswahrend aus der Affaire zu ziehen. In erster Linie geht es um Interessen, nicht um „ein paar Menschenleben mehr oder weniger“.
Damit aber immer noch nicht genug, stellt sich Europa, den Friedensbemühungen zwischen den Großmächten USA und Russland in den Weg, verlängert damit das Sterben, statt diese Bemühungen zu unterstützen.
Zu Anfang von Corona haben viele geglaubt, was da abgeht, ist so absurd, das kann nicht lange dauern, dann klärt sich das auf. Seit fünf Jahren werden wir eines Besseren belehrt, denn die Absurditäten, der Wahnsinn will schier kein Ende nehmen. Und immer, wenn man denkt, schlimmer geht’s nimmer, kommt einer daher, und beweist das Gegenteil.
Um diesen Irrsinn immer weiter voranzutreiben, werden inzwischen nach der Bedienungsanleitung von George Orwells „1984“ Begriffe umgedeutet: Krieg ist Frieden, Spaltung ist Zusammenhalt, Zensur ist der Schutz vor Desinformation, Schulden sind Sondervermögen, usw. usw. usw.. Tschüss, gute alte Demokratie, willkommen in Unseredemokratie. Auch so ein Kunstwort, hinter der sich die unterschiedlichsten anti-demokratischen Tendenzen verbergen.
Eine vollständige Auflistung des Irrsinns würde den Rahmen des Möglichen sprengen.
Man fragt sich, was aufgrund der endlosen, oft menschenverachtenden, aber auf jeden Fall mindestens unmenschlichen Lebensbedingungen auf der Metaebene los ist, dass ein großer Teil der Menschheit, besonders der westlichen Welt, speziell in Europa, vollkommen den Verstand verloren hat.
Man kann es eigentlich nicht anders erklären, als dass das Böse die Macht ergriffen hat, dass die politischen Entscheidungsträger vom Teufel, oder wie auch immer man es nennen will, besessen sind.
Kräfte, ob gute oder schlechte, suchen sich immer Menschen, durch die sie wirken können.
Es bräuchte einen gesellschaftlichen Exorzismus, der diesen politischen Fehlbesetzungen den Teufel aus dem Leib treibt, doch auch leider ist ein großer Teil der Bevölkerung ebenso vom Teufel besessen, sitzt wie das Kaninchen vor der Schlange, empört sich vielleicht, kommt aber nicht von der Chips-Tüte auf dem Sofa vor dem Fernseher los, ist nicht in der Lage, seinen eigenen Untergang zu verhindern. Stattdessen schreit es innerlich nach einem, der da kommen soll, um sie zu retten. Das erinnert an die bisher dunkelsten Zeiten Deutschlands, von denen sich herausgestellt hat, dass der Retter kein Retter war.
Merz, noch nicht einmal im Amt, kündigt die Möglichkeit der Lieferung von Taurus-Raketen an. Russland erklärt, dass es das als Deutschlands Eintritt in den Ukraine-Krieg bewerten würde. Putin ordnet einseitig eine Waffenruhe über Ostern an, aber Putin ist immer noch der Böse, will Deutschland unbedingt angreifen, ist eine Bedrohung für die westlichen Werte, die Freiheit und die Demokratie. Das ist ein nicht zu überbietender Hohn.
Mit normalem Hausverstand ist das nicht zu begreifen. Es ist einfach nur irre. Und die Deutschen sitzen da und schauen zu. Bis auf wenige Ausnahmen, der Rest Europas übrigens auch. Der aller größte Teil der Menschen in Europa sitzt ruhig auf den Eisenbahnschienen und wartet darauf, dass der Zug kommt und sie überfährt.
Gerade an Ostern, der Zeit der Friedensbewegungen, der Ostermärsche. Wo sind die Massen, die vor den Regierungssitzen der europäischen Hauptstädte stehen, Frieden rufen und nicht mehr weggehen, und die wahnsinnigen Verantwortlichen dazu zwingen, mit dem Irrsinn aufzuhören, der die Welt in einen dritten Weltenbrand führen kann?
Stattdessen regt man sich darüber auf, dass der Osterbraten auch schon wieder teurer geworden ist, aber was will man machen. Lasst uns wenigstens über die Osterfeiertage mal eine gute Zeit haben. Und dann kommt auch noch oft der Satz, der einen aus dem Anzug springen lässt: Ich alleine kann ja sowieso nichts machen. Ein Satz, den wahrscheinlich rund 60 Millionen Deutsche sagen. Wie irre ist das denn?
Ohne, dass das Volk in Deutschland, die Völker in Europa, nicht aufstehen, und mit aller Härte NEIN sagen, gibt es keine Anzeichen dafür, dass es die Entscheidungsträger von alleine tun werden und das führt unweigerlich in die Katastrophe.
Was kann getan werden, damit die guten Kräfte wieder die Oberhand gewinnen, oder müssen wir lernen zu akzeptieren, dass wir verloren sind?
Leider ist es nicht möglich, schöne Ostern 2025 zu wünschen, denn es sind keine.
An dieser Stelle ein Schmankerl, dass an Geschmacklosigkeit und Geschichtsvergessenheit nicht zu überbieten ist:
Am liebsten möchte man schreien: „Hört auf! Und wenn einige Millionen Menschen allein in Deutschland das täten, dann würde man es schon hören. Aber was hört man? Besinnliche Feiertagsstille, gruselig.
Seit fünf Jahren macht sich ein Zeitgeist breit, dessen Abstand zum Menschsein, zum friedlichen Miteinander und einträglichen Austausch nicht größer sein könnte. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Zukunftspläne schmieden? Wie denn, wenn man heute nicht weiß, ob einem nicht morgen schon die erste Kugel um die Ohren fliegt, weil wir, der Souverän nicht in der Lage gewesen sind, für Frieden ohne Waffen und Töten und Freiheit einzustehen.
Und diejenigen, die den Hintern nicht hochbekommen haben, sind die ersten, die dann klagen: Ach hätten wir doch! Wie konnte das geschehen? Das kam alles so plötzlich. Was hätte ich denn tun sollen? Wieder wird verdrängt und sich selbst belogen, nur, um vor sich selbst zu rechtfertigen, dass man im Grunde genommen ein Waschlappen ist und doch eigentlich sehr an seinem jämmerlichen Leben hängt.
Das einzige, was wirklich noch Hoffnung macht und Kraft gibt, sind die engagierten, propagandaresistenten Widerständler, die sich nach Kräften bemühen, die Wahrheit hochzuhalten, sich mit gesundem Hausverstand zu äußern, in der Hoffnung, dass sie den einen oder anderen Menschen außerhalb der „Blase“ erreichen, um ihn von der dunklen Seite der Macht ins Licht gehen zu lassen: Ja, bitte geh‘ unbedingt ins Licht, Carol Ann und alle anderen auch!
Dieser Artikel wurde mit dem Pareto-Client geschrieben
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(Bild von pixabay)