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@ derKUEKeNFunktionär
2025-01-21 13:48:28
### Das SNAFU des Reichtums
Das SNAFU-Prinzip[1] sagt das Kommunikation nur unter gleichen möglich
ist:
> Adäquate Kommunikation fliesst nur zwischen Gleichen ungehindert.
> Kommunikation zwischen Nicht-Gleichen ist missverständlich und von
> Dominaz- und Unterwerfungsritualen gefärbt, die immer wieder zum
> Zusammenbruch der Kommunikation führen und zu einem Spiel ohne Ende.
> [2]
So ist z. B. das Peter Prinzip [3] eine einfache Folge des
SNAFU-Prinzips. Bezieht es sich in erster Linie auf Hierarchie lässt es
sich hervorragend ausweiten auf den ökonomischen Bereich. Auch hier
gilt, dass Kommunikation nur unter Gleichen möglich ist, hier ist die
Hierarchie das ökonomische Ungleichgewicht.
Kommunikation ist auch hier nur unter gleichen möglich, ungefähr gleich
reich müssen sie sein. Ein zu großer Unterschied in den ökonomischen
Verhältnissen verhindert den Aufbau einer menschlichen Beziehung. Hier
ist das einfache Beispiel: Wäre ich Reich, würde ich mich Fragen, ob die
Freunde da, nur kommen weil ich ihnen die Drinks ausgebe. Jeder, der
nicht so viel Geld wie ich hat, will vielleicht nur mein Geld. So kann
ein Bill Gates nur einen Jeff Besos als Freund haben oder treffender ein
Elon Musk nur einen Mark Zuckerberg.
Auch umgekehrt funktioniert diese Selektion: Wenn ich ein richtig cooler
Typ wäre, würde ich mich fragen, ob ich den Reichen eigentlich gut
finde, oder nur mit ihm rumhänge, weil er die Drinks bezahlt und weil
ich zu Recht unsicher darüber sein kann, kann ich mich nur entziehen.
Diejenigen, die wirklich freundschaftlich sind, sind die die sich einer
solchen Situation nicht aussetzen.
Und was bleibt dem Reichen? Nur die Gesellschaft der Reichen. Hier
trifft der Reichtum auf eine totale Armut. Die Auswahl der Freunde ist
sehr klein.
Hier ist tatsächlich der Reichtum das Problem, bzw. das ökonomische
Ungleichgewicht und es gibt eine einfache Lösung, der Unterschied muss
kleiner werden, denn je kleiner der Unterschied desto mehr Auswahl an
Freunden gibt es. Wie in der “Aufgeklärten Ökonomie” dargestellt ist die
Ungleichheit, eine gesellschaftliche Entscheidung und eine konkrete
Steuerung möglich. Wir können also den Reichen helfen und mehr Freiheit
und Freunde schenken.
Pathologisch wird dieses Phänomen, wenn sich der innere Antrieb um den
Reichtum dreht. Was durch die momentane Verfasstheit der
gesellschaftlichen Praktiken sogar unterstützt und gefördert wird und
damit viele Menschen objektiv unglücklich macht. Dieses pathologische
der Gesellschaft wirkt dann auf das Individuum zurück und macht es
ebenfalls Krank. Wir haben einen ähnlichen Mechanismus in der Gewalt
kennenlernen dürfen. Vgl. “Gewalt ist eine ansteckende Krankrankheit”
<figure>
<img src="!(image)[https://cdn.satellite.earth/ac54bd400867c63f14e151172422067dc1b19980b1e738a577ae6c7a6ea835ea.png]" style="width:50.0%"
alt="Klarmachen ändert, Gier ist heilbar" />
<figcaption aria-hidden="true">Klarmachen ändert, Gier ist
heilbar</figcaption>
</figure>
> Wenn sie sich leer fühlen, Erfolg ihnen kein Glück schenkt, keine
> Befriedigung. Wenn sie mehr brauchen und mehr, dann leiden sie
> wahrscheinlich auch an einer Dysfunktion der Belohnungssysteme, an
> Habsucht.
> Auch ihnen kann und muss geholfen werden, denn Gier ist heilbar. Und
> ihrer Gier betrifft nicht nur sie. Ihre liebsten Menschen in Ihrer
> Umgebung, Menschen mit denen sie niemals direkt in Berührung kommen,
> sie alle leiden unter ihrer Krankheit.
> Auch für sie kann es ein erfülltes Leben geben, einen Weg zurück in
> die Gesellschaft, die Gesellschaft von Menschen. Machen sie
> Psychotherapie, nehmen sie Pharmaka, buchen sie eine Kur und
> entledigen sich ihres Wohlstandes.[4]
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### References:
[1] Wikipedia, SNAFU: <https://de.wikipedia.org/wiki/SNAFU>.
[2] Wilson, R.A., Der Neue Prometheus. Die Evolution unserer
Intelligenz. - Volksausgabe/ Raubdruck. 1983. Seite 245-246
[3] Wikipedia, Peter Prinzip:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip>.
[4] InvestmentWeek, Sucht im Luxus: Eine Nacht in der Klinik der
Superreichen 2024:
<https://www.investmentweek.com/sucht-im-luxus-eine-nacht-in-der-klinik-der-superreichen/>,
„Viele Patienten hier leiden an Einsamkeit“ … “Viele Superreiche
…wüssten nicht, ob sie wegen ihres Geldes oder ihrer Persönlichkeit
gemocht werden” „Reich sein bedeutet oft, keinen echten Kontakt zu
haben. Viele unserer Klienten haben keine echten Freunde.“