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@ Die Friedenstaube
2025-04-28 04:59:48Autor: Marcus Klöckner. Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben. Sie finden alle Texte der Friedenstaube und weitere Texte zum Thema Frieden hier. Die neuesten Pareto-Artikel finden Sie in unserem Telegram-Kanal. Dieser Artikel erschien zuerst auf den Nachdenkseiten.**
Es ist so weit: Nun schießen die Medien auch noch auf die weißen Tauben. Grund: Die Friedensbringer „flattern nach rechts“. Flattern nach rechts? So war es die Tage in einem ZEIT-Artikel zu lesen. Von einer „feindlichen Vereinnahmung des Friedens“ ist da die Rede. Deutlich wird: Dümmer geht immer. Hauptsache politisch unliebsame Proteste bekommen ihr Fett weg.
Die Strategie ist altbekannt: Artikulieren sich auf der Straße Bürger gegen eine Politik, die Vertreter von Mainstreammedien gutheißen, zucken emsige Lordsiegelbewahrer unserer Zeit einen Stempel, auf dem steht: „rechts“. Demonstrationen gegen Hartz IV? Rechts! Demonstrationen gegen Armut? Rechts! Demonstrationen gegen die Coronapolitik? Rechts! Proteste gegen das politische Großvorhaben „Kriegstüchtigkeit“? Rechts. Proteste für den Frieden? Rechts. Und rechts, das wissen wir alle, will von den Hohepriestern der öffentlichen Meinung oft genug als „irgendwas mit Nazis“ verstanden werden.
Die Gründe für dieses Vorgehen sind klar. In den Redaktionen sitzen genügend Akteure, die die vorherrschende Politik stützen wollen. Die Begeisterung in vielen Medien für die anvisierte Kriegstüchtigkeit ist offensichtlich. Eine gigantische Neuverschuldung für die Aufrüstung? Kein Problem. Solange es gegen das Feindbild Russland geht. Das passt immer. Da werden Friedenstauben als Störenfriede betrachtet.
Weiße Tauben? Sie sind doch eigentlich ein wunderbares, reines, unverdächtiges Friedenssymbol. Das war vielleicht mal. Jetzt ist aber alles anders – zumindest aus Sicht der ZEIT. Da fliegen die prächtigen Friedensbringer nämlich in die falsche Richtung. Früher sang Reinhard Mey, dass beim Fliegen über den Wolken die Freiheit wohl grenzenlos sei, aber der ZEIT-Leser lernt: Beim Fliegen darf nicht nach rechts abgebogen werden. Das gilt auch für Vögel. Vor allem, wenn sie den Frieden bringen sollen. Links abbiegen ist hingegen erwünscht. Also unter der Voraussetzung, dass mit „links“ jene Richtung gemeint ist, wo die Kriegstrommler und ewigen Russlandhasser stehen. Früher galt Aufrüstung und Krieg als „rechts“, heute soll das alles wohl „links“ sein, weil „links“ – irgendwie – ja „gut“ sein muss.
In Zeiten der kollektiven Verwirrung durch Manipulation braucht es Orientierung.
Tauben, so weiß der Fachmann, sind grandiose Navigatoren. Sie kennen ihre Richtung. Sie wissen, wohin sie fliegen. Und von einer aus politischen Gründen vollzogenen Umdrehung des Rechts-Links-Spektrums bleiben die gefiederten Freunde unbeeindruckt. Der Kompass für die Friedenstaube ist was? Korrekt! Der Frieden! Wo der Ruf nach Frieden ertönt, sind auch die Friedenstauben zu finden. Da kann DIE ZEIT noch so viel und lang und verquer von einer „feindlichen Vereinnahmung des Friedens“ sprechen.
„Wir stehen hier heute zusammen, weil wir uns von keinem Politiker, von keinen Medien und von keiner Sprachpolizei in einen 3. Weltkrieg hineinquasseln lassen wollen”, verkündete der 89-jährige Kabarettist Dieter Hallervorden passend zu einer Friedensdemo per Video. Schon macht sich Lynchstimmung in den Medien breit. Ein Blick auf Google News zeigt die publizistische Empörung über „Didi“. In dieser Grundstimmung schwingt auch der ZEIT-Artikel harmonisch mit.
„Friedensbewegung: Die weißen Tauben flattern nach rechts. Der Kampf für den Frieden galt mal als linkes Projekt, inzwischen haben ihn Rechte gekapert. Wie konnte das passieren?“
So lautet die Überschrift und die Unterzeile eines ZEIT-Artikels, der zeigt: Dümmer geht es im „Qualitätsjournalismus“ immer. Wer denkt, die Talsohle „journalistischer“ Einfältigkeit sei erreicht, wird jeden Tag eines Besseren belehrt. Der eine oder andere Leser erwartet vielleicht an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung der Antwort auf die von der ZEIT gestellte Frage: „Wie konnte das passieren?“. Wie konnte der Kampf für den Frieden nur von Rechten „gekapert“ werden? Was sagt die ZEIT?
Nein, bitte, vergessen Sie’s. Heutzutage stellt der Mainstreamjournalismus keine Fragen mehr, die von Erkenntnisinteresse getrieben sind. Fragen sind politisch verquer weltanschaulich kontaminiert. Und entsprechend fallen dann auch die Antworten aus. Da tauchen dann Formulierungen auf wie: „Unterwerfung unter imperialistische Herrscher“, „Propagandaerfolg der Rechten“, „pazifistische Irrtümer“, „als Traum taugt der Frieden nichts“ usw. Und daraus rührt das Blatt dann den Zement für jenes Fundament, auf dem Kanonen stehen, die auf Friedenstauben feuern.
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