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@ Andreas Rottmann
2024-12-13 19:30:32
*Das Betriebsklima ist das einzige Klima,* \
*das du selbst bestimmen kannst.* \
*Anonym*
**Eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel** hat das deutsche Bundeskabinett diese Woche [beschlossen](https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/klimaanpassungsstrategie-2024-2324828). Da «Wetterextreme wie die immer häufiger auftretenden Hitzewellen und Starkregenereignisse» oft desaströse Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hätten, werde eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels immer wichtiger. «Klimaanpassungsstrategie» nennt die Regierung das. 
**Für die «Vorsorge vor Klimafolgen» habe man nun erstmals** klare Ziele und messbare Kennzahlen festgelegt. So sei der Erfolg überprüfbar, und das solle zu einer schnelleren Bewältigung der Folgen führen. Dass sich hinter dem Begriff Klimafolgen nicht Folgen des Klimas, sondern wohl «Folgen der globalen Erwärmung» verbergen, erklärt den Interessierten die Wikipedia. Dabei ist das mit der [Erwärmung](https://transition-news.org/studie-ozeane-kuhlen-die-erde-viel-starker-als-gedacht) ja bekanntermaßen so eine Sache.
**Die Zunahme schwerer Unwetterereignisse habe gezeigt,** so das Ministerium, wie wichtig eine frühzeitige und effektive Warnung der Bevölkerung sei. Daher solle es eine deutliche Anhebung der Nutzerzahlen der sogenannten Nina-Warn-App geben.
**Die** ***ARD*** **spurt wie gewohnt** und setzt die Botschaft zielsicher um. Der Artikel [beginnt](https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/klima-anpassung-warnapp-100.html) folgendermaßen:
> «Die Flut im Ahrtal war ein Schock für das ganze Land. Um künftig besser gegen Extremwetter gewappnet zu sein, hat die Bundesregierung eine neue Strategie zur Klimaanpassung beschlossen. Die Warn-App Nina spielt eine zentrale Rolle. Der Bund will die Menschen in Deutschland besser vor Extremwetter-Ereignissen warnen und dafür die Reichweite der Warn-App Nina deutlich erhöhen.»
**Die Kommunen würden bei ihren «Klimaanpassungsmaßnahmen»** vom Zentrum KlimaAnpassung [unterstützt](https://zentrum-klimaanpassung.de/ueber-uns), schreibt das Umweltministerium. Mit dessen Aufbau wurden das Deutsche Institut für Urbanistik gGmbH, welches sich stark für [Smart City-Projekte](https://difu.de/taxonomy/term/2083) engagiert, und die Adelphi Consult GmbH beauftragt.
**Adelphi** **[beschreibt](https://adelphi.de/de)** **sich selbst als «Europas führender Think-and-Do-Tank** und eine unabhängige Beratung für Klima, Umwelt und Entwicklung». Sie seien «global vernetzte Strateg\*innen und weltverbessernde Berater\*innen» und als «Vorreiter der sozial-ökologischen Transformation» sei man mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden, welcher sich an den Zielen der Agenda 2030 orientiere.
**Über die** **[Warn-App](https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/warn-app-nina_node.html)** **mit dem niedlichen Namen Nina,** die möglichst jeder auf seinem Smartphone installieren soll, informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Gewarnt wird nicht nur vor Extrem-Wetterereignissen, sondern zum Beispiel auch vor Waffengewalt und Angriffen, Strom- und anderen Versorgungsausfällen oder Krankheitserregern. Wenn man die Kategorie Gefahreninformation wählt, erhält man eine Dosis von ungefähr zwei Benachrichtigungen pro Woche.
**Beim BBK erfahren wir auch einiges über die empfohlenen** **[Systemeinstellungen](https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/Einstellungen-Android/einstellungen-android_node.html)** für Nina. Der Benutzer möge zum Beispiel den Zugriff auf die Standortdaten «immer zulassen», und zwar mit aktivierter Funktion «genauen Standort verwenden». Die Datennutzung solle unbeschränkt sein, auch im Hintergrund. Außerdem sei die uneingeschränkte Akkunutzung zu aktivieren, der Energiesparmodus auszuschalten und das Stoppen der App-Aktivität bei Nichtnutzung zu unterbinden.
**Dass man so dramatische Ereignisse wie damals im Ahrtal auch anders bewerten kann** als Regierungen und Systemmedien, hat meine Kollegin Wiltrud Schwetje anhand der Tragödie im spanischen [Valencia](https://transition-news.org/valencia-zehn-tage-nach-der-katastrophe-warten-viele-menschen-immer-noch-auf) gezeigt. Das Stichwort «Agenda 2030» taucht dabei in einem Kontext auf, der wenig mit Nachhaltigkeitspreisen zu tun hat.
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Dieser Beitrag ist zuerst auf *[Transition News](https://transition-news.org/vorsorge-vor-klimafolgen)* erschienen.