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@ derKUEKeNFunktionär
2024-10-12 19:15:28
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Deutschland](#wer-wird-wie-und-warum-politiker-in-deutschland)
## Wie es zu dem Buch kam
Oder Warum nicht eine Partei?
Weil dieses Buch auch das Buch eines persönlichen Scheiterns ist in dem
das Scheitern des Parteiprojektes abgearbeitet und korrigiert werden
soll.
2016 haben wir begonnen mit der Konzeption einer Partei in Deutschland,
motiviert durch die Erfahrung mit den Piraten schien der Weg über die
Institutionen gehbar, die Zeit reif für neue Parteien und klare Werte.
Als universellen Wert haben wir die Verantwortung gegenüber unseren
Kindern herausgearbeitet. Sehr erstaunlich war dies der einzige Wert den
wir brauchten, alles weitere ließ sich aus diesem einfachen und klaren
Wert ableiten.
So begannen wir mit einer Konzeption die wir in einem Wiki abgelegt
haben. Ein Wiki Export dieser Zeit ist als Archiv abgelegt[1]. Satzung,
Grundsätze, Geschäftsordnungen, Programm, Namen: “Kreis für Umwelt,
Erwachsene, Kinder und ernsthafte Nachhaltigkeit” KUEKeN
Aus der Erfahrung die wir mit den Piraten sammeln durften war klar, wenn
die Partei erfolgreich sein sollte würde sie in der selben Art wie die
Piraten unterlaufen und ausgehöhlt werden. Anders als das BSW [2] haben
wir uns für eine Formale Absicherung der Partei entschieden. So
entstanden die Grundbestimmungen.
In unsere Vorstellung kamen die ganzen “ungeborenes Leben Schützen”
Christen zu uns und wollten mit machen, und klar ist, diese Christen
verwechseln etwas.
Zwei Kinder später war schon Ende 2019. Aus der KUEKEN-Partei wurde
derKUEKeN der der Verletzlichkeit ein Maskulin voranstellt, was auch
formal nicht falsch ist, ist es doch der Kreis, ein griffiges Motto
entwickelt “radikal trivial” das sowohl die Einfachheit als auch die
Kompromisslosigkeit kombiniert. Einem Dreiklang aus **Kinder
Verantwortung Zukunft** mit der Verantwortung als das Durchreichende
Prinzip das unsere Kinder in die Zukunft führt. Exemplarisch haben wir
Kampagnen entworfen[3] um die politischen Positionen zu verdeutlichen.
Im Mai ’20 wäre das Myfest[4] gewesen und wir hätten einen neuen Anlauf
für eine Parteigründung unternommen.(Prospekte und Luftballons waren
gedruckt) Stattdessen kam Corona und die Idee, sich mit 70 Menschen in
einem geschlossenen Raum über Stunden zu treffen, die
Gründungsveranstaltung, war nicht angesagt sondern abgesagt.
Ein einfaches Sprichwort sagt, “Wenn dir etwas dreimal passiert, bist du
selber schuld.” Nach dem zweiten Scheitern galt es also etwas zu
verändern. Damit entstand die Idee für dieses Buch.
In diesem Buch kann ich, ein erster Wechsel der Perspektive[5], dem
Gedanken, der den Kern der Partei ausmacht, nachgehen und entfalten. Die
Universalität darstellen und, hier kommt der zweite Wechsel der
Perspektive in einem Hoffmanneschen Sinne, mich an dich, wehrten Leser
wenden.
Ich möchte dich warnen fortzufahren.
Wie Rokos Baselisk[6] hat das Folgende Konsequenzen. Denn Wissen kann
nicht zurück genommen werden. In dieser Situation war ich, aber Wissen
kann weiter gegeben werden und es verdoppelt sich. Und so kann es dann
dir gehen: Wie es mir geht. Wir können wissen was wir tun sollten und
sogar warum.
Damit zu leben ist gar nicht so einfach, daher die eindringliche
Warnung, noch, geneigter Leser, kannst du umkehren, das Buch zu schlagen
und vergessen. Für mich ist es zu spät, meine Perspektive ist geschärft,
so wie das Lernen der Schrift eine Veränderung im Gehirn bewirkt, die es
uns unmöglich macht etwas nicht als einen Buchstaben oder als ein Wort
zu erkennen so kann sich deine Anschauung der Wirklichkeit ändern. Die
Differenz zwischen dem Erkannten und dem Wirklichen ist groß und wird
größer. Diese Differenz wird eine Leerstelle werden die schmerzt. Aber
vielleicht kennst du diesen Scherz auch schon.
## Vor dem Vorwort eine Erklärung
> *„Die Verdinglichung, kraft deren die einzig durch die Passivität der
> Massen ermöglichte Machtstruktur diesen selbst als eiserne
> Wirklichkeit entgegentritt, ist so dicht geworden, daß jede
> Spontanität, ja die bloße Vorstellung vom wahren Sachverhalt notwendig
> zur verstiegenen Utopie, zum abwegigen Sektierertum geworden ist. Der
> Schein hat sich so konzentriert, daß ihn zu durchschauen objektiv den
> Charakter der Halluzination gewinnt.“*[7]
Wir unternehmen hier den Versuch eines *abwegigen Sektierertum*, wir
skizzieren eine politische Kraft, in Form einer Partei, **mit dem
Kindeswohle im Mittelpunkt**. Wir versuchen uns den *wahren Sachverhalt*
klar zu machen: Wir sind auf einem sinkenden Schiff, seit je her war
hier die Formel “Kinder und Frauen zuerst”. Unser Raumschiff Erde [8]
ist in einem schlechten Zustand. [9] Die Skizze umfasst einen
theoretischen Teil, der sich mit der Begründung für eine solche, “das
Kindeswohl in den Mittelpunkt der politischen Aufmerksamkeit
stellenden”, Politische Position und den sich daraus ergebenden
Konsequenzen befasst.
Wir entwickeln die Metaphysik einer *verstiegenen Utopie* [10].
Beispielhaft entwickeln wir ein Programm, das den Charakter einer “das
Kindeswohl in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellenden Politik”
anhand konkreter legeslativer Änderungen deutlich macht. Am Ende des
Buches ist ein konkreter Bastelabschnitt, in dem die notwendigen
formalen Strukturen beschrieben sind, um eine solche Partei in
Deutschland zu gründen. Weil wir uns *abwegig* bewegen, werden sich
viele, einfache Vorstellungen im ersten Moment fremd anfühlen, *abwegig*
und *verstiegen*; hier hilft nur das Üben. Im Kapitel “Digging Deeper”
gehen wir diesen Vorstellungen nach, in einem mehr praktischen Teil, den
FAQ und den Erörterungen zur Begründung der “Kaderschule”. Begründung
sind wichtig und dürfen nicht vernachlässigt werden, nur in der
Erörterung und der schriftlichen Begründung öffnet sich das Kritische
Denken.[11]
Was sind *“wahre Sachverhalte”*? Die Antwort darauf kann nicht sein, es
gibt keine. Poppers Beispiel ist einfach: Die Negation eines Falschen
Satzes ist ein wahrer Satz.[12] Bescheiden können wir sagen, es gibt
wahre Sätze, aber wir können die wahren nicht von den falschen
unterscheiden [13]. Die Frage nach den wahren Sätzen ist eine Frage nach
der Wirklichkeit.
Eine schöne Frage: **Was ist wirklich?**
Gibt es Staaten und Betriebe, wie Deutschland und Volkswagen? Oder gibt
es nicht vielmehr, oder sagen wir weniger, nur Menschen und Dinge, wie
Häuser, Produktionsanlagen und dergleichen. Wenn wir uns die einfache
Wirklichkeit vorstellen, d.h. die Erde, wie sie um die Sonne kreist, die
Menschen ,die Wesen und der Stoff aus dem wir alle gemacht sind, dann
existieren diese Dinge wie Staaten, Betriebe u.ä. nicht. Sie existieren
nur dadurch, das Menschen sie praktizieren. Wir Menschen produzieren
diese *“eiserne Wirklichkeit”* die uns da *“entgegentritt”*.
Genau deswegen ist sie eine zweite Wirklichkeit, keine erste. Eine von
Menschen produzierte und wie alle Produkte menschlichen Handelns ist sie
maßgeblich dadurch bestimmt was wir von der ersten Wirklichkeit, der
wirklichen Wirklichkeit, glauben zu wissen.
So wissen wir, das wir diese Dinge ändern können. Das die
*Halluzination* die Wirklichkeit konkreter, schöner und wahrer
beschreiben und formen kann -in ihrem Bilde-.
Das Motto dieses *abwegigen Sektieretums* wird diese einfache
Wirklichkeit sein: *radikal trivial* ist ihr Slogan.[14] Und Nichts
weniger als “das Retten der Welt” und Ewiger Frieden” das erklärte Ziel.
## Prolog
Die Partei ist ein Vehikel, den öffentlichen Diskurs auf das relevante
Thema der Gesellschaft zu lenken. Das relevante Thema, das uns angeht,
ist die Zukunft; denn dies ist der Raum, der durch die Gegenwart
gestaltbar ist. Hier liegt der Unterschied zwischen Verwaltung und
Politik: Verwaltet wird die Gegenwart, das Primat der Politik ist die
Gestaltung der Zukunft. Das klarste Zeichen der Zukunft sind die Kinder.
Es sind unsere Kinder und sie sind immer auch Kinder der Gesellschaft.
In ihnen zeichnet sich Verantwortung am deutlichsten ab. Diese
Verantwortlichkeit liegt bei uns, den mündigen Bürgern etwa als Eltern,
Großeltern, Erziehern und auch Politikern.
Der Ausgangspunkt soll einfach sein, er soll bei der Frage liegen: Wie
kann unsere Gesellschaft aufgebaut und strukturiert sein, sodass sie
unseren Kindern eine gute Gesellschaft und Gemeinschaft bietet? Als gute
Gesellschaft möge die Fähigkeit gelten, unsere Kinder zu wahreren,
klügeren und besseren Menschen zu machen, als wir es sind. Es ist ein
Freude anzuschauen. Ausgangspunkt jeden politischen Handelns wird so die
Frage nach der Zweckhaftigkeit für unsere Kinder. Das ist ein radikaler
Wandel der Perspektive.
Wir folgen im ersten Schritt Hans Jonas, Fürsorge für den Nachwuchs:
“Hier ist der Archetyp alles verantwortlichen Handelns \[…\]”.[15] Jeder
von uns war ein Säugling, dessen Bedürftigkeit angenommen und
entsprochen, dessen Anspruch auf Leben angenommen und positiv
beantwortet wurde. Selbst in den tragischen Schicksalen von Ausgrenzung
und Verstoßung sind wir Zeichen dieser Verantwortung, die, wenn nicht
von den konkreten Menschen ausgeübt, durch Institutionen angenommen
wird. Hier ist eine einfache und klare Natur des Menschen erkennbar :
„Verantwortung im ursprünglichsten und massivsten Sinn folgt aus der
Urheberschaft des Seins, an der über die aktuellen Erzeuger hinaus alle
beteiligt sind, die der Fortpflanzung durch Nichtwiderruf ihres Fiat im
eigen Fall beipflichten, also alle, die sich selber das Leben
erlauben“.[16] Das sind wir: die erwachsenen und mündigen Bürger.
Mit dieser Verantwortung gegenüber unseren Kindern nehmen wir auch die
Verantwortung für uns selbst wahr. Denn wir selbst sind das notwendige
Hilfsmittel, durch das sich diese Verantwortung realisiert. Wir sind uns
selbst gegenüber verantwortlich, weil wir unseren Kindern gegenüber
verantwortlich sind und niemand sonst diese Verantwortung übernehmen
könnte. Eine Politik, die sich an den Kindern ausrichtet, ist somit
immer auch eine Politik, die sich an den Menschen ausrichtet.
So wenden wir uns wieder unserer eigentlichen Verantwortung den Menschen
und zuvorderst den Kindern der Gesellschaft zu, unseren Kindern. Mit
einer konsequenten Verfolgung der Kindesinteressen werden also ebenso
die Interessen aller Mitglieder einer Gesellschaft vertreten und
gleichzeitig eine zukunftsfähige und nachhaltige Politik betrieben.
In einer aufgeklärten Demokratie kommt der kritischen Öffentlichkeit
eine spezifische Funktion zu: die der Selbstkontrolle. Diese Funktion
kann nur mit und durch die Mündigen und ihren kritischen Einsatz des
Verstandes erreicht werden. Auch dieser kritischen Öffentlichkeit muss
unsere Sorge gelten. Und dies in zweierlei Hinsicht: Ist es nach Kant
zum Einen die ‘Feigheit und Faulheit’ in uns, die unsere Mündigkeit
zeitlebens bedroht, und damit auch die Öffentlichkeit, deren
unentbehrlicher Teil jeder von uns ist, zum anderen in der Erziehung der
noch nicht mündigen, der Kinder. Sie allein bilden nach uns diese
kritische Öffentlichkeit. So weist das durch die Verantwortung
gestiftete Sorge-System eine differenzierte Struktur auf. Es sind die
Mündigen, deren Aufgabe und Pflicht es ist, den Unmündigen zur
Mündigkeit zu verhelfen. Unserer aufgeklärte Gesellschaft, ihr ganzes
demokratisches System hängt von der Fähigkeit ab, diese Mündigkeit zu
bewahren. Im Strom der vergehenden Zeit bedeutet bewahren, dass die
nächste Generation von Menschen mindestens so mündig ist wie wir. Die
nächste Generation von Menschen ist die unserer Kinder. Das sind keine
Fremden: Wir sind ihre Eltern und Großeltern, ihrer Verwandten und die
Freunde dieser Menschen. Immer sind wir den Kindern gegenüber in der
Pflicht, die sich aus dieser Verantwortung ableitet.
Es besteht ein generativer Vertrag, der sich zwischen Eltern und
Kindern, aber im Besonderen auch zwischen Kindern und Großeltern
entfaltet. Sie verbinden die Kinder mit dem Vergangenen und
angereichertem Kulturellen, dem symbolischen Milieu. Erst in diesem
generativen Gefüge ist es den Kindern möglich, eine konkrete Beziehung
mit dem gesellschaftlichen, dem symbolischen Milieu, aufzunehmen und
selbst in der Abfolge der Generationen diese Rollen ausüben zu können.
Durch die Verbindung der Kinder mit den Alten schließt sich der Kreis
der Generationen. Durch sie wird der Kreislauf des Werdens und
Vergehens, der das Leben ist, erfahrbar. Es sind die langen Kreisläufe,
die sich durch dieses intergeneratives Verhältnis erleben und erfahren
lassen und nur die langen weiten Kreisläufe sind als Narration geeignet,
den Sinn zu stiften. „Die noch lebende Elterngeneration vermittelt ihm
\[dem Kind\] auf diese Weise die durch Generationen angehäufte
Erfahrung, die es mit seinen verstorbenen Vorfahren in Verbindung
setzt“.[17]
Eine auf den verantwortlichen Zweck bezogene Wirtschaft ist
bedürfnisorientiert. Die Bedürfnisse ergeben sich aus unserer Art und
Weise, wie wir auf diese Welt bezogen sind. Dies sind die objektiven
Zwecke die Wirtschaft begründen können. Das Produzieren von
Bedürfnissen, die Basis unsere absatzorientierten Wirtschaft hat keinen
Zweck innerhalb dieser Verantwortung. In einer Welt, in der die
materiellen Grundbedürfnisse übererfüllt werden, bauen wir Maschinen
nicht, um mehr Güter herstellen zu können. Wir bauen Maschinen, um mehr
Zeit zu haben. Zeit, die wir unseren Kindern widmen können, wie es
unsere Verantwortung ist. Da diese Verantwortung ein originärer Teil
unseres Daseins ist, ist hier auch Lust und in der Lust auch
Befriedigung, echte Befriedigung, wie sie der Konsum nicht zu leisten
vermag. „Mit der Tochter oder dem Enkel spielen bedeutet Lachen und sich
mit ihnen *<die Zeit zu vertreiben>* - ihnen ein wenig von der eigene
Zeit zu widmen, und zwar nicht nur für ihr Gehirn, sondern auch für die
Entwicklung ihre minderjährigen Aufmerksamkeit …“[18]
Die Norm wird heute nicht mehr von dem Menschen definiert. Sie ist ein
vom Marketing gestiftetes Produkt. Entsprechend enthält sie keine andere
Zweckhaftigkeit als die des Konsums. Das Marketing richtet sich speziell
an die Kinder und Jugendlichen, um ihre Aufmerksamkeit zu binden. Es
zerstört den Generationenvertrag, indem es die Jugendlichen zu
Vorbildern für uns Erwachsene macht.
Krieg widerspricht dem Lebenszweck und leugnet unsere Verantwortung
gegenüber dem Leben. Wir müssen aufhören mit Krieg und demnach mit der
Produktion von Kriegsgerät. Auch hier wird so viel Lebenszeit
investiert, die unwiederbringlich verloren geht. Die Zeit, die diese
Erwachsenen nicht mit den Kindern verbringen, ist verloren, für die
Kinder und auch für die Erwachsenen. Sie ist verloren für uns alle. Es
ist die verlorene Zukunft, die wir alle erleben, der Krieg wütet überall
auf der Welt. Das Leid und die Verzweiflung wachsen.
Dies alles sind Kapriolen des Rationalen - Die Dialektik der Aufklärung.
Diese Rationalität ist auf sich selbst bezogen und nicht mehr auf das
Leben, so wird diese übersteigerte Rationalität irrational. “Nicht indem
sie ihm die ganze Befriedigung gewährt, haben die losgelassenen
Produktionskolosse das Individuum überwunden, sondern indem sie es als
Subjekt auslöschten. Eben darin besteht ihre vollendete Rationalität,
die mit ihrer Verrücktheit zusammenfällt.”[19] Sie sind das Ergebnis
einer Rationalität, die sich abgelöst hat vom Zweck und damit auch von
der Welt und den Menschen. An diesen Stellen können uns die Kinder
helfen, die Welt und die Menschen wieder in den Blick zu nehmen, die
Bedürftigkeit zu objektivieren und zu begründen. Die Kinder in den Fokus
zu rücken, bewahrt uns vor dem Überschlag des Denkens, sogar vor dem
popeligen *<eigenen Vorteil>*. Hans Johnas “Sieh hin und du weißt”[20]
können wir als Vorwegnahme des Spiegeleuronennprinzips verstehen. Wir
sind bestens ausgestattet, die Bedürftigkeit in anderen zu erkennen, zu
reflektieren und sie zu unseren eigenen zu machen. In der Verantwortung
für unsere Kinder finden wir eine ähnliche Subjekt-Entlastung wie im
Ritus oder im Spiel. Denn sie macht uns zum Teil eines größeren Systems,
eines „Sorge-Systems“. Es entsteht ein generativer Vertrag, der die
Geschichte stiftet, in der wir alle eine Heimat finden: Denn was bleibt,
sind die bunten Geschichten. Die eigene individuelle Geschichte ist auf
Wohl und Wehe mit der Kollektiven verknüpft, die zu Ende ginge ohne
unsere Kinder. Traurig und leer wird die Welt der letzten Menschen sein.
## Die Zukunft im Heute oder Warum sind die Kinder wichtig
Beginnen wir mit den letzten Menschen, wie wir im letzten Abschnitt mit
ihnen geschlossen haben. *“Traurig und leer wird die Welt der letzten
Menschen sein,”* denn sie haben keine Zukunft. Ein großer Teil des
Möglichkeitsraumes im Denken ist geschlossen und die Welt ist auf der
einen Seite klein, auf der anderen Seite aber weit, leer und aufgegeben,
stumm - in dem Sinne das sie nicht mehr antwortet auf den Menschen, ihm
nichts mehr zu sagen hat. Wir finden diese Vorstellung in “Im Land der
leeren Häuser”[21] von P.D. James und anschaulich in “Children of
Men”[22] dargestellt. Obwohl in der Gegenwart verhaftet, scheint uns die
Zukunft wichtig zu sein.
Samuel Scheffler untersucht die Beziehung, die wir Gegenwärtigen mit
dieser unseren Zukunft haben in “Der Tod und das Leben danach”[23]. Er
entwickelt ein einfaches Gedankenexperiment: “Würde es uns etwas
ausmachen, wenn wir wüssten, das 30 Tagen nach unserem,persönlichen Tot
die Welt der Menschen enden würde?”[24] Naiv lässt sich antworten,
“natürlich nicht, denn eine Prämisse ist ja, ich merke es nicht, es
geschieht nach meinem Tod.” Ist dem so? Richtig ist, es geschieht nach
meinem Tod, und richtig ist auch, nach meinem Tod merke ich nichts;[25]
aber das Wissen ändert etwas. [26] Es wäre nur egal, wüsste ich nicht
davon. Eine triviale Aussage.
Wenn das Wissen um den Untergang einen, Unterschied macht, dann weil
Wissen eine Art des Merkens ist. Wir würden bis an unser Lebensende
merken, dass die Welt untergeht. Die Naive Antwort ist also nur ein
Schlussfehler, sie hat eine falsche Prämisse. Nun ist Merken ein ganz
neutraler Begriff, ich kann merken, wie es weh tut, oder wie schön es
ist. Es bedarf also weiterer Überlegungen über das, wie es sich anfühlt,
was wir merken, wenn wir Wissen, dass unsere Welt untergehen wird.
Würde es uns glücklich machen oder eher traurig? Wäre es eine relevante
Information in dem Sinne das sie beständig bleibt? Das wohl, denn sie
hätte einen direkten Bezug zu jeder meiner folgenden Tätigkeiten.
Markiert es den Endpunkt meiner Wirkunsmächtigkeit. Nichts was ich tun
kann, wird über diese 30 Jahre hinaus bestehen, in einem sehr
interessanten Sinne. Wenn wir sagen, “nicht über die 30 Jahre hinaus
bestehen”, dann ist das formal nicht richtig, natürlich würde eine Büste
oder ein Buch u.v.a. über diese 30 Jahre hinaus bestehen, aber,
erstaunlicherweise, ist das nicht was wir meinen, was wir meinen ist: Es
braucht einen Betrachter, ein Buch, einen Leser u.s.w.u.s.f., erst
dieser Andere schafft einen Kontext, der, gefühlt, meine Bedeutung in
die Dinge bringt auf das sie -meine Bedeutung- erhalten bleibt. Diese
zutiefst konservative Natur unsere Gefühle wird uns noch öfter
begegnen.
Interessant ist auch die Abhängigkeit in der wir Heutigen zu diesen uns
Nachfolgenden stehen, dieser Andere schafft für uns den Kontext, in dem
wir uns in der Zukunft, einer Vorgestellten, zu Hause fühlen können.
Hier sind wir Ahnen und wir hoffen auch in Zukunft zu der Gemeinschaft
zu gehören, eine offene Tür zu finden, eine Heimat und Vertrautheit.
“Wenn uns das überrascht, liegt das weniger daran das wir blind für
unseren eigenen Altruismus wären, sondern vielmehr daran, dass wir
unsere Unabhängigkeit und Selbstgenügsamkeit überschätzt haben”[27] …
“Aus dieser Perspektive tritt weniger ihrer Abhängigkeit von uns als
unsere Abhängigkeit von ihnen in den Vordergrund.”[28]
Hier läßt sich einwenden, das eine Büste oder ein Buch ein recht
spezifischer Gegenstand ist, der, in sich, den Betrachter voraussetzt.
“Betrachten wir, um ein Repräsentatives Beispiel zu wählen, das Projekt
nach einer Heilmethode gegen Krebs. Dieses Projekt ist aus mindestens
zwei Gründen anfällig. Zum einen ist es ein Projekt, für das klar ist,
dass der letztendliche Erfolg noch weit in der Zukunft liegen könnte. …
Zweitens liegt der Wert dieses Projekts zuallererst in der Aussicht,
einmal in der Lage zu sein, die Krankheit zu heilen und den Tot und das
Leid zu verhindern, die sie verursacht.”[29]
Was ist mit dem Straßenbau? Es ist eine Straße in das Nirgendwo, hören
wir auf die Straße zu befahren verliert sie ihre Richtung, ihren Anfang
und ihr Ende, sie führt von Nirgends nach Nirgends.
Alle diese Infrastrukturprojekte sie gleichen dieser Straße in das
Nirgendwo. So viele der Tätigkeiten und Projekte hängt an der Zukunft.
Uns bliebe nur zu “warten bis die Zeit vergeht”.[30]
Hier zeigt sich der universale Zugang, den unsere Kinder für uns
bereiten, sie gewähren uns den Zugang zu unserer Zukunft, die, erst
durch sie, zu der Unsrigen wird. Nur durch diese gestiftete Verbindung
wird das bloße Vergehen von Zeit zu einer Geschichte, zu unsere
Geschichte. Nicht nur für die Eltern, für uns alle, die wir jetzt und
hier leben.
Deswegen sind diese Kinder nicht nur die Kinder ihrer Eltern, sie sind
auch die Kinder der Gesellschaft.
Als narrative Wesen sind wir Menschen an den Zauber der Geschichte und
des Erzählens gebunden:
> *„Nur im Rahmen einer Narration kann das Ende als Vollendung
> erscheinen. Ohne jeden narrativen Schein ist das Ende immer ein
> absoluter Verlust, ein absoluter Mangel.“*[31]
# Politik an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet
oder Warum eine Partei?
Das relevante Thema, das uns angeht, ist also die Zukunft.
Das klarste Zeichen der Zukunft sind die Kinder.
Es sind unsere Kinder, und sie sind immer auch Kinder der Gesellschaft.
Wäre es nicht angebracht, bei 20% armen oder armutgefährdeten Kindern,
Kinderhilfsvereine zu gründen und aktiv den Kindern zu helfen, vor Ort
und bei den Kindern? Das tun wir bereits und schon lange und wir können
all diesen Menschen dankbar sein für ihre Arbeit.
Die traurige Feststellung ist, dass es keinen Einfluss hat. Das die
Armut weiter wächst die Klima Katasrophe sich ausweitet, Kriege die Welt
überziehen. Mit Hilfsvereinen Kindern helfen hilft Kindern.
Wir brauchen mehr.
Das Primat der Politik ist die Gestaltung der Zukunft. Das klarste
Zeichen der Zukunft sind die Kinder.
Die Kampage “Samstag gehört Vati mir” [32] der IG Metall war der
erfolgreichste Arbeitskampf, der geführt wurde.
Wenn die Bedürfnisse der Kinder in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt
werden, lässt sich erfolgreich Politik für alle Menschen machen.
Wiederholen wir aus dem Prolog:
Der Ausgangspunkt soll einfach sein, er soll bei der Frage liegen:
**Wie kann unsere Gesellschaft aufgebaut und strukturiert sein, sodass
sie unseren Kindern eine gute Gesellschaft und Gemeinschaft bietet?**
Ausgangspunkt jeden politischen Handelns wird so die Frage nach der
Zweckhaftigkeit für unsere Kinder. Das ist ein **radikaler Wandel** der
Perspektive.
Hier steckt der radikale Wandel, den wir brauchen, er vollzieht sich
nicht in der ersten Wirklichkeit, sondern in der Zweiten. Denn der
Wandel ist ein Wandel der Perspektive, diese Perspektive nimmt die Sorge
in den Fokus und setzt uns als werantwortliche Wesen, die wir sind,
voraus.
Deutschland ist eine Parteiendemokratie, der öffentliche Diskurs wird
massgeblich durch die Parteienlandschaft geprägt. Sehr gut erkennbar ist
das bei den Piraten gewesen, die für eine Zeit, ohne parlamentarische
Mehrheiten, gar Sitze überhaupt, einen starken Einfluss auf den
allgemeinen politischen Diskurs hatten, indem sie die anderen Parteien
vor sich her trieben. Diese haben sich in der Zeit die Augen gerieben,
und überlegt was sie tun können, begannen zu adaptieren, aber auch zu
intrigieren. Erkennbar war schon hier: Die etablierten Parteien sind
Fähnchen im Wind und wir können der Wind sein der Weht. “The Wind of
Change” [33]. Das selbe Phänomen das wir nun, 2023, mit der AFD
beobachten dürfen. Der FPD Chef: Das der “Sozialstaat mit seinen im
europäischen Vergleich sehr hohen Leistungen wie ein Magnet wirkt.” [34]
oder der amtierende Bundeskanzler: “Wir müssen schneller abschieben”
[35]
Wir müssen von den Piraten viel lernen, und versuchen deren Fehler zu
vermeiden.
Viele Fehler der Piraten waren formaler Natur, so erstaunlich das
klingt. Die Form wird durch die Strukturen bestimmt, und diese
Strukturen waren nicht fest, so hat sich die Form geändert. [36] es ist
das selbe Schicksal das die Grünen ereilte, die den ersten deutschen
Angriffskrieg geführt haben.
Alternative Positionen werden systematisch aus dem politischen Geschehen
entfernt wie der Name ‘Alternative Liste’ aus den Namen der Grünen
verschwunden ist, oder der Frieden aus dem Programm der Grünen.
## Ableiten der Prinzipien einer an Kindern ausgerichteten Politik
Oder: Die Grundbestimmungen als der feste Anker in der realen Politik.
Das Bestimmen des Grundes ist die die Basis der Erklärung und damit die
Basis der kritischen Auseinandersetzung. Erst ein bestimmter Grund
liefert die Basis auf der sich eine Argumentation und zwangsläufiges
Handeln aufspannen lassen.
Diese Gründe sind nicht geboten, denn Gebote werden gegeben, aber wir
müssen Bestimmen, denn es gibt keine Instanz neben uns, hier sind wir
allein und in der Verantwortung und damit müssen wir die Gründe
bestimmen nach denen wir Handeln.
Um eine Unterwanderung und Umdeutung vorzubeugen, werden die zentralen
Kerne aus Prinzipien abgeleitet die sich in der Satzung als
Grundbestimmungen wiederfinden bzw. aufgenommen werden, diese können
nach Satzung [37] nur schwerlich geändert werden, wie das Grundgesetz
für alle Parteien nur, deutlich spezifischer. Das Ziel ist es, das
Grundgesetz diesen Grundbestimmungen anzunähern. Siehe: “*Die Partei ist
ein Labor*”.
Diese Grundbestimmungen sind die Meßlatte, an denen sich die Politik zu
orientieren hat, sie sind der Wertekanon der Partei, sie sind im
Schiedsgericht einklagbar.
Kein Vorsitzender kann mit einer kleinen Mehrheit einen Parteikurs
gestalten, der den Grundbestimmungen zuwider läuft, nicht ohne aus dem
Amt geklagt zu werden. Es wird nicht die Ankündigung geben, Kinderrechte
in das Grundgesetz zu schreiben [38], um dann, eine Legislatur Periode
später, 100 Milliarden für den Krieg bereit zu stellen [39],
Grundgesetztlich verankert, anstelle der Kinderrechte. Hier sehen wir
wie wichtig diese Formalitäten sind. Wie genau es eine Satzung zu
konstruieren gilt, dass sie nicht hackbar ist, ist nur ganz bedingt
Gegenstand unserer Überlegungen. Ein Beispiel ist im Bastelabschnitt
niedergelegt. [40]
Bei den Grundbestimmungen dürfen wir nicht sparen, sie müssen **radikal
trivial**, also eingängig, herausfordernd und umfassend sein, sie bilden
den Kern des *abwegigen Sektierertums* dem wir uns verschrieben haben.
Der zentrale Kern, der alle Grundbestimmungen ausmacht, ist die **Sorge
für unsere Kinder**, es ist die Frage aus dem Prolog: **Wie kann unsere
Gesellschaft aufgebaut und strukturiert sein, sodass sie unseren Kindern
eine gute Gesellschaft und Gemeinschaft bietet?**
Das ist der Grund für unser Handeln.
Es ist eine universelle Frage, sie ist uns Menschen gegeben, unabhängig
von Kultur und Glaube, unabhängig vom Ort, ja sogar der Zeit, denn wir
haben gesehen wie sehr **wir Alle**, also **jeder von uns**, abhängig
von der Zukunft ist. Aber nicht nur diese Zukunftsabhänigkeit ist eine
universelle, wichtiger ist diese einfache Wahrheit: Das **jeder von
uns** ein Kind war. Wir Erwachsene waren Kinder, die in dieser
Gesellschaft und Gemeinschaft aufgewachsen sind. Universell ist der
Erfahrungszugang eines jeden von uns. Nicht *Was* aber *Das* wir eine
Erfahrung vom Kindsein haben, ist uns Allen gemeinsam. Diese
individuelle Erfahrung ist zugleich eine Kollektive und Universelle. Wir
Menschen werden geboren und (be/um)sorgt, unserer Hilflosigkeit wird
entsprochen. Wir alle tragen das Mal, an dem wir uns erkennen können.
[41] Dieses Mal markiert die von Camus gesuchte “*Natur des Menschen*”.
Es ist die Hilflosigkeit, das Angewiesen sein, um Leben zu können.
> *„Die Analyse der Revolte führt mindestens zum Verdacht, dass es, wie
> die Griechen dachten, im Gegensatz zu den Postulaten des heutigen
> Denkens eine menschliche Natur gibt.“* [42]
Und gleichzeitig ist diese Natur das Annehmen, die andere Seite unserer
Hilflosigkeit, die Entsprechung dieser. Wenn wir leben, dann nur weil
wir angenommen wurden. Weil es jemanden gab, einen Menschen, der für uns
Verantwortung getragen hat.
Diese Grundbestimmungen sollen Antworten sein auf genau diese Frage der
Verantwortung. Zusammen ergeben sie den Entwurf einer *verstiegenen
Utopie* einer Gesellschaft, die das Wohle der lebenden Kinder und damit
der lebenden Menschen im Auge hat. Die Verantwortung für **unsere**
Kinder unterscheidet diesen Entwurf von vermeintlich ähnlichen Entwürfen
wie ‘Longtermism’ [43], die eine abstrakte Menschheit vor Augen haben.
Dies ist eine utopische Vorstellung, die nicht die **Gegenwart von uns
Allen** in den Blick nimmt, sondern abschweift in ein diffuses Morgen,
immer bereit das Heute für die versprochenen Zukunft zu opfern, wie all
die anderen der utopistischen Entwürfe. Dabei vollzieht sich doch der
Wechsel kontinuierlich, im Hier und Jetzt, stetig. Ohne Lücke und
Sprung. Diese Zukunft wird durch die Gegenwart gestaltet, deswegen ist
sie kein Ziel, unsere Zukunft ist nicht fixiert, sie entsteht mit
unserem Handeln. Die Verantwortung im Hier und Jetzt bringt uns die
Gegenwartsbezogenheit, aber auch eine Unabgeschlossenheit, was die
Zukunft und unsere Vorstellung von ihr angeht.
In der Fragestellung verbirgt sich eine elementare Grundaussage: **Das
Leben hat für uns Lebenden einen Wert** [44], dieser einfachen
Feststellung folgenden ergibt sich die Verantwortung gegenüber den
Kindern.
> *„Verantwortung im ursprünglichsten und massivsten Sinn folgt aus der
> Urheberschaft des Seins, an der über die aktuellen Erzeuger hinaus
> alle beteiligt sind, die der Fortpflanzung durch Nichtwiderruf ihres
> Fiat im eigen Fall beipflichten, also alle, die sich selber das Leben
> erlauben“*[45]
Wir, die wir das Leben als einen Wert erklären, verpflichten uns, diesem
Leben gegenüber, dieses Leben ist nicht nur unser eigenes, es ist das
Leben Aller dem wir so verpflichtet sind.
> *„\[..\] das Neugeborene , dessen bloßes Athmen unwiedersprechlich ein
> Soll an die Umwelt richtet, nämlich sich seiner anzunehemen. \[..\] Da
> hier das Sein eines einfachen otischen Daseinden ein Soll für andere
> immanent und ersichtlich beinhaltet, \[…\]“*[46]
Wir waren diese Neugeborenen, ein Soll für die anderen, wir wurden
angenommen. Nur durch diese Annahme leben wir heute.
In dem, was wir hier als Leben bezeichnen, steckt noch ein wenig mehr,
wir haben eine Empfindung für das Leben, nur von Empfindung kommt
Bedeutung, und ein konkretes Beispiel: Unser eigenes Leben. Die
Fähigkeit zur Empfindung, hier versteckt sich die alte Frage nach dem
Bewusstsein, und sie ist wichtig für uns. [47]
Definiert Harari das Bewustsein über die Fähigkeit zum Leiden, was für
sich völlig richtig ist, schlagen wir eine positive Begriffsbestimmung
vor, die wenigstens für das Erste reicht.
Wahr ist aber auch, das wir nicht nur staunen und lieben können, auch
frustriert wie der Frosch [48] können wir uns fühlen, verraten und
verkauft … einsam. Uvm. Die daraus folgende Ethik kann nur sein, das man
empfindsamen Lebewesen keine schlechten Gefühle zufügt. Und da sind wir
doch beim Leid das wir fähig sind zu empfinden, von dem Harari
gesprochen hat.
Wenn wir einen Hauch einer Vorstellung von Bewusstsein entwickeln
wollen, an dieser Stelle, dann scheint eine “non computable”, in der
Quantenmechanik verankerte Vorstellung, wie die “Orchestrated objective
reduction” [49] eine geeignete Wahl.
Das Bewustsein ist es, was uns miteinander interagieren läßt, so Roy
Baumeister [50]. Einfacher auf den Punkt gebracht liest es sich:
<figure>
<img src="resources/klarmachen/klamachen-Polis.png" style="width:50.0%"
alt="Der Mensch ist ein Wesen der Gemeinschaft …" />
<figcaption aria-hidden="true">Der Mensch ist ein Wesen der Gemeinschaft
…</figcaption>
</figure>
Für uns Menschen ist unser Bewustsein nicht von der Gemeinschaft
trennbar, die Gemeinschaft formt das Bewustsein, das Bewustsein stiftet
die Gemeinschaft.
Und so antworten wir der neoliberalen Marget Thatcher auf ihre Aussage,
“there is no such thing as society” [51] “there is no such thing as a
single person, this person could not even call them self a person” Das
Bewustsein läßt sich, für uns, nicht von der Gemeinschaft trennen.
Nachdem wir uns mit der Natur des Bewusstseins auseinandergesetzt haben
und die Bedeutung des Lebens sowie der verantwortungsvollen Verbindung
zwischen den Generationen betrachtet haben, kehren wir zurück zu den
Grundbestimmungen. Das Bewusstsein, als treibende Kraft für Interaktion
und Gemeinschaft, wirft Licht auf die fundamentalen Werte, die den Kern
unserer politischen Ausrichtung bilden.
Unsere Grundbestimmungen sind nicht nur ein Kompass, sondern auch eine
Reflexion darüber, wie wir unser Bewusstsein in konkrete Handlungen
umsetzen können. In einer Welt, die oft von Unsicherheit und Wettbewerb
geprägt ist, dienen diese Bestimmungen als Leuchtturm für Solidarität,
Gerechtigkeit und den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Der Übergang vom individuellen Bewusstsein zu kollektiven Werten
verdeutlicht, dass unsere Verantwortung nicht nur auf persönlicher Ebene
liegt, sondern sich auch in der Gestaltung unserer Gesellschaft und der
Sicherung einer nachhaltigen Zukunft für kommende Generationen
manifestiert.
- Pazifismus
- Säkularismus
- Gegenwartsbezogenheit
- Strukturelle Unabgeschlossenheit
- Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen
- Solidarität
- Gerechtigkeit
- Lebenszeit als Schatz
- Kooperation statt Wettbewerb
- Bekenntnis zu den universellen Menschenrechten
## Grundbestimmungen
Die Grundbestimmungen werden in einem eigenen Abschnitt in der
Parteisatzung erklärt[52]. Sie drücken die Zentralen Werte der Partei
aus. Sie sind konkret, deswegen braucht es einige, aber auch derartig
allgemein, dass sie gemeinsam das ganze Feld der Werte abdecken können.
Das für jeden etwas dabei ist.
### Pazifismus
Pazifismus ist die konsequente Folge aus der Verantwortung für unsere
Kinder. Er muss in dem Sinne radikal sein, als wir verstehen müssen,
dass Krieg nur mit Kriegsgerät stattfinden kann und wir damit aufhören
müssen, es zu produzieren und zu nutzen.
Auf den Punkt gebracht ist der Anspruch: **Frieden ist eine
Verantwortung gegenüber unseren Kindern**, denn Kinder können keine
Feinde sein, sie sind immer Kinder der Gesellschaft und bedürfen unser
aller Verantwortung.
> *If the russian love their children too …* [53]
Und wenn sie es tun, die Russen, wenn sie ihre Kinder lieben, wenn sie
Teil der selben Verantwortung sind wie wir, wie können wir mit ihnen
kriegführen? Wie überhaupt, wenn das Leben einen Zweck darstellt für uns
Lebenden, können wir Kriegführen?
Doch nur, weil wir uns dieser Verantwortung nicht stellen. Das ist die
nihilistische Alternative, die Camus skizziert:
> *„Aber wenn wir allein sind unter einem leeren Himmel, wenn wir für
> immer sterben müssen, wie können wir da wirklich sein? Die
> metaphysische Revolte versuchte dann, das Sein abzuleiten aus dem
> Erscheinen. Worauf das rein geschichtliche Denken sagte: Sein ist Tun.
> Wir waren nicht, aber wir mussten mit allen Mitteln sein. Unsere
> Revolution ist ein Versuch, ein neues Sein zu erobern, durch das Tun,
> außerhalb jedes Moralgesetzes. Aus diesem Grund verurteilt sie sich
> dazu, nur für die Geschichte und im Terror zu leben.“* [54]
Das Ausmaß, das wir hier ansprechen ist gewaltig, die Welt ist voller
nutzloser Rüstungsgüter. Nutzlos bezogen auf die Verantwortung die wir
inne haben, und wir Alle müssen deshalb abrüsten. Abrüstungsvertrag um
Abrüstungsvertrag.
Ewiger Friede, eine *verstiegene Utopie* und gleichzeitig eine
Aufforderung zur Verantwortung, an der wir uns zu ,messen haben. Bild
von
“Das ist <s>nicht</s> unser Krieg” [55]
beschreibt sowohl diese Aufforderung als auch die Verantwortung genau.
Es ist unser Krieg, er ist unser aller Verantwortung, und wir könnten
ihn beenden. Und deshalb ist es nicht unser Krieg, wir sollten ihn
beenden. Wir führen keine Kriege, wenn wir die Verantwortung gegenüber
unseren Kindern annehmen.
Und wenn wir wissen das wir keine Kriege führen, wozu würden wir
Kriegsgüter brauchen?
### Säkularismus
Auch der Säkularismus ist eine Folge dieser Verantwortung. Wenn wir ein
höheres Wesen, einen Gott, annehmen, dann trägt dieses höhere Wesen am
Ende die Verantwortung, die Verantwortung für den Zustand der Welt. Die
Verantwortung, insbesondere der menschlichen Gesellschaft und unseren
Kinder gegenüber, selbst zu übernehmen, erscheint hingegen natürlich.
Der zentrale Punkt ist also die Selbstbestimmung, die zentral für die
Mündigkeit ist.
Durch die Verortung des Bewustseins in dieser Welt, sind wir nicht
angewiesen auf metaphysishe Stiftung.
Wir heißen keinen Pabst eine Stellvertreter Gottes.
Der Liberalismus hat den Glauben in die Privatsphäre verlegt, aber wenn
wir sagen das Private ist Politisch, dann ist auch die Religion
Politisch. Deswegen ist der Glaube durchaus eine Politische Sache, die
es zu diskutieren gilt.
Es gibt hier auch einen Bezug zu der ersten Grundbestimmung, dem
Frieden, es scheint eingänig das die Vorstellung eines Jenseits und
damit eine abkehr vom Wirklichen Leben den Jungen Männern erst den Krieg
schackhaft machen kann, wenn der Tot nicht als eine absoluter Verlust
erlebt wird, wenn er ein Tor zu eine anderen viel besseren Welt ist,
dann erscheint er nicht als schrecklich, als vermeidenswert. So ist die
Bereitschaft aller Glaubensrichtungen ihrer Krieger zu Segnen, die
jungen Männer in den Krieg und ihrem Tod zu schicken, verbrieft und darf
getrost als offenes Bekennis verstanden werden.
### Gegenwartsbezogenheit
Wir müssen in der Verantwortung bei den existierenden Menschen bleiben,
die Gegenwart ist der Raum, in der die Zukunft gestaltbar ist, nicht die
Zukunft. Konkrete Menschen können Ziel unserer Verantwortung sein, nicht
mögliche Menschen.
Das ist die Aufforderung des Zarathustras, uns unsere Sterblichkeit zu
klar zu machen, und ein Teil der wirklichen Welt zu sein, nicht einer
Möglichen und Vorgestellten.
> *„Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt
> Denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden!
> Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht.“*[56]
Das ist ein zentraler Kern, das wir Kinder haben führt uns auch unsere
Sterblichkeit vor Augen. Sie zeigen auf den Übergang den wir darstellen,
der über uns hinaus, und hinweg führt und gleichzeitig ein sprudelnden
Quell der Erneuerung darstellt.
Wir werden sterben, auch unsere Kinder werden sterben, aber auch sie
werden Kinder haben, das ist der Strudel, der schaudernde Abgrund in den
wir schauen können, aber in der Vertikalen da entfaltet er sich als
Spirale. Der Wasser durchflossene Strudel ist ein einfaches Bild für das
Dasein als offenes System die Materie die er ist, verschwindet, sie ist
nur im Moment ein Teil, im nächsten Moment verschwindet sie im Abfluss,
sie wird ersetzt durch nachströmende Materie, die Struktur des Strudel
selbst ist nie die Materie selbst diese ist nur tempörärer Gast. Eine
Abker vom Jenseitigem ist ebnfalls eine abker vom Krieg und der
Relligion, die Vorstellung des Jenseits, eines anderen Lebens, nach dem
Leben, läßt den jungen Mann sorglos sein Leben wegwerfen, für eine
höheres Ziel, bzw. einer Belohnung im Jenseits.
Wir wissen um unsere Sterblichkeit und um den Schatz den unser Lebenzeit
darstellt. Denn dieser kann erst im richtigen Licht und im richtigen
Blickwinkel funkeln und scheinen, und das Herz mit Glück erfüllen. Erst
mit der einmaligkeit des Momentes, mit seiner Unwiederbringlichkeit,
wird er schön und bedeutsam. Die Ewigkeit ist schaal dagegen, sie ist
Alles und das immer wieder. Die Fülle wird so zur Leere.
Hier wird der Utopische Entwurf ausgeschlossen der uns bei den Linken
begenet aber auch wie James Grey gezeigt hat[57] bei den Markradikalen.
> Yet the utopian faith in a condition of future harmony is a Christian
> inheritance, and so is the modern idea of progress.
Aber auch bei den Liberalen, den Gärtnern[58], ist dieses Utopische
Denken verborgen.
### Strukturelle Unabgeschlossenheit
Wir, als lebende Menschen, sind strukturell unabgeschlossen. Darin genau
besteht unsere Möglichkeit zur Entwicklung. Jedes unserer sozialen
Produkte gleicht uns darin: Die Partei ist strukturell unabgeschlossen,
unablässig müssen wir die Strukturen der Partei verändern, so auch die
der Gesellschaft. Es kann nicht unser Ziel sein, eine perfekte
Gesellschaft zu bauen, eine solche kann es unter diesen Voraussetzungen
nicht geben. Unser Ziel kann nur die positive und nachhaltige
Entwicklung der Gesellschaft sein. Wenn wir selbst ein Übergang sind,
dann ist jedes Ziel das wir haben können auch nur ein Übergang, ohne die
endgültige Bestimmung bleiben wir immer unabgechlossen und unfertig,
damit sind wir offen für die Entwicklung, für Neues, für unser Kinder
und die Welt.
Hier ist kein Leitfaden, der klein um klein genau beschreibt wie die
Welt ist, kein fertiges Ergebnis an dem nicht zu rütteln ist.
Wir sind bescheidene kritsche Rationalisten die wissen das sie wenig von
der Welt wissen können, das wissenschaftliche Erkenntnisse nur
wiederlegt werden können, das ein Anspruch auf Wahrheit das Gegenteil
von ihr darstellt.
Auch die Unabgeschlossenheit stellt eine klare Absage an den trivialen
Fortschitts Gendanken dem wir gerade bei den Utopisten aller collouer
begenen durften. Denn der Uptopist ist auch ein Ideologie, denn die
Beschreibung der Zielwirklichkeit wirkt gerade zuürck und fordert eine
spezifische Ausrichtung.
Hier ist das Provisorische, das immer alles Handeln des Menschen
bestimmt hat. Keine usere Sachen hat dauerhaften Bestand, alles ist
entweder im Wandel, wie Theseus Schiff[59], oder vergeht, wie der Name
der in den Strand geritzt, weggespühlt und in der allegemeinen
Verteilung der Sandkörner des Strandes verschwindet, wie das Echo das
verhallt.
### Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen
Ein konservierender Umgang mit - bzw. die Wiederherstellung - einer
gesunden und reichhaltigen Umwelt leitet sich zwangsläufig aus der
Verantwortung für unsere Kinder und alle künftigen Generationen ab und
hängt eng mit dem Begriff der [Nachhaltigkeit](/wiki/Nachhaltigkeit.md)
zusammen.
Die natürlichen Lebensgrundlagen sind unsere Ressource, die das
menschliche Leben auf dem Planeten Erde erst ermöglicht. Hieran, aus
kurzfristigem Profitstreben heraus, Raubbau zu betreiben, ist Raub an
den nachkommenden Generationen, erschwert diesen sogar das Überleben und
muss daher als verantwortungsloses Handeln gegen unsere Kinder und
Kindeskinder gewertet werden.
Wir bekennen uns zum Antropozän und der daraus resultierenden
Verantwortung. Die Wirkung von uns Menschen auf die Erde ist inzwischen
so groß, dass wir Hans Jonas Erweiterung des Kategorischen Imperativs
berücksichtigen müssen, “Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlungen
verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf
Erden.”[60] Es geht nicht um eine romantsiche Vorstellung der Natur, es
geht um unsere Lebensgrundlage, nur diese können wir zerstören, nur die
*Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden* können wir gefährden.
Die Welt und die Natur können wir nicht gefährden [61], sie würde über
uns hinweggehen wie über die Dinosaurier oder die Trilobiten.
### Solidarität
Der Mensch ist ein Wesen der Gemeinschaft. Deshalb gilt unsere Sorge der
Gemeinschaft, wie sie dem Individuum gelten muss. In der Solidarität
drückt sich u.a. der verbindende Generationenvertrag aus.
> *„Es gibt nur Identifikation mit dem Schicksal und Parteiergreifung.
> Das Individuum stellt demnach nicht an sich den Wert dar, den es
> verteidigen will. Um ihn zu bilden, bedarf es mindestens aller
> Menschen. In der Revolte übersteigert sich der Mensch im andern, von
> diesem Gesichtspunkt aus ist die menschliche Solidarität eine
> metaphysische.“* [62]
Die Solitarität und die Gerechtigkeit hängen zusammen. Die Indifferenz
der Welt gegenüber unseren Wünschen und Vorstellungen läßt sich sich nur
durch die Anteilnahme der anderen Menschen ausgleichen oder wenigstens
durch Trost ertragen.
Wir alle teilen das Schicksal [63], unser Schicksal, denn die Erde ist
eine Kugel und alle Wirkungen betreffen uns Alle. So bedauerlich der
Eine oder Andere das finden mag, so einfach und wahr ist dieser
Zusammenhang. Wir alle Teilen ein Schicksal hier auf der Erde. Hier geht
die Solidarität in die Gerechtigkeit über.
### Gerechtigkeit
Nur in einer Gesellschaft, die strukturbedingte Benachteiligungen in den
Möglichkeiten der individuellen Teilhabe ausgleicht, und so jedem
Menschen die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, können Kinder
kulturangemessen aufwachsen und zu mündigen und gesellschaftskundigen
Menschen heranreifen.
Die Gerechtigkeit zusammen mit der “Lebenszeit als Schatz” sind die
Basis des Leistungsprinzips und damit auch die Basis jeder
Vertragstheorie.
### Lebenszeit als Schatz
Dass die Lebenszeit ein entscheidender Wert ist, folgt aus der
Feststellung Hans Jonas, wonach das Leben einen Zweck für das Leben
darstellt [64], wie aus der Gegenwartsbezogenheit.
Die Zeit unseres Lebens ist unwiederbringlich und vergeht, darum ist sie
ein Schatz. Ein Schatz den es zu teilen gilt, mit den Kindern, mit den
Menschen, den Lieben. Als Primaten [65] sind wir Wesen der Gemeinschaft
und Lebenszeit, verbracht mit anderen Menschen, ist ein Geschenk. Also
müssen wir weniger Geld ausgeben, weniger Produkte verbrauchen - nicht
nur aus Nachhaltigkeitsgründen. Wenn wir weniger Geld ausgeben, müssen
wir weniger Geld verdienen und haben mehr freie Zeit. Die Schwäbische
Hausfrau spart am Anfang und nicht am Ende.
### Kooperation statt Wettbewerb
Der Wettbewerb ist ein Feind der Gemeinschaft. Er fördert die
Vereinzelung des Menschen und stört die natürliche Offenheit und die
kooperativen Fähigkeiten der Menschen. Damit macht er alle Menschen
unglücklich, denn Menschen sind Wesen der Gemeinschaft.
Der Wettbewerb den der Pastor Gauck so lobpreist[66] ist der kleine
Bruder des Neides und Neid ist keine schönes Gefühl, keine produktive
Kraft, er ist zersetzend für Gemeinschaften, schon der Gott der Christen
wussten das und hat ihn verboten.
Aus der Scham geboren erzeugt der Neid noch mehr Scham, und in dieser
Scham wenden wir uns ab von den Menschen. Wir können uns nicht länger in
die Augenschauen und sehen “das dieses absurde Leben auch anderen etwas
bedeutet”, nicht länger diesen Trost erfahren.
Die Kooperation ist die Hinwenung zu den anderen, wie die Solidarität.
### Bekenntnis zu den universellen Menschenrechten
Die universellen Menschenrechte[67] bilden die basale Grundlage für den
Umgang der Menschen miteinander.
Jedem Menschen diese Rechte zuzugestehen und ein dementsprechendes
gesellschaftliches, juristisches und politisches Umfeld zu schaffen,
bildet wiederum das wesentliche Fundament, auf dem sich mündige,
aufgeklärte und selbstständige Persönlichkeiten verantwortlich
entwickeln können. Die Erziehung unserer Nachkommen zielt seit
Generationen auf ebendiese Attribute ab. Die universellen Menschenrechte
schützen das Individuum, wie die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger,
vor unverhältnismäßigen Eingriffen in ihre ureigenen Angelegenheiten
sowie vor staatlicher Willkür.
Daher ist ein Bekenntnis zu den universellen Menschenrechten ebenso ein
Bekenntnis zu Rechtsstaatlichkeit und Mitbestimmung.
# Formale Überlegungen
Da die Grundbestimmungen in die Satzung direkt einfließen, in ihrem
eigen Abschnitt, [68] müssen sich die Prinzipien dieser Bestimmungen
auch in der formalen Struktur der Partei wiederfinden lassen.
Mit der ‘Strukturelle Unabgeschlossenheit’ haben wir eine
Grundbestimmung, die direkt zurückwirkt auf die Art und Weise wie wir
eine Partei organisieren.
## Die Partei als Labor
Durch unsere strukturelle Unabgeschlossenheit ist es uns möglich,
neuartige Verfahren in government and management auszuprobieren und zu
evaluieren. So kann die sich den aktuellen Gegebenheiten anzupassende
Parteistruktur als Blaupause für gesellschaftliche Veränderung angesehen
werden und es lassen sich aus unseren Partei Erfahrungen, konkrete
Handlungsvorgaben und Empfehlungen ableiten. Dinge dürfen und müssen
ausprobiert werden.
Beginnen wir mit den Personenwahlen, die in Parteien statt zu finden
haben, um die verschiedenen Ämter und Funktionen zu bestimmen. Die
Grundbestimmungen der *Kooperation statt Wettbewerb* der *Gerechtigkeit*
und der *Lebenszeit als Schatz* fordern uns auf diese Personenwahlen
genauer zu betrachten:
Wer einmal Personenwahlen in einer Partei erlebt hat der weiß: Ein
zermürbender, zeitraubender Prozess mit fast ausschließlich Verlieren.
Wir schlagen statt der Personenenwahl ein einfaches verfahren vor, dass
all diese negativen Eigenschaften nicht aufweist.
Ein freiwilliges Losvervahren[69] soll die gemeine Personenwahl
ersetzen.
Ein freiwilliges Losverfahren gewährleistet, dass verschiedene Gruppen
innerhalb der Partei angemessen repräsentiert sind, beispielsweise in
Bezug auf Geschlecht, Alter, sozialen Hintergrund oder ethnische
Zugehörigkeit. Die Gerechtigkeit des Losverfahrens liegt darin, dass
alle Mitglieder, die sich zur Verfügung stellen, die gleiche Chance
haben, ausgewählt zu werden, unabhängig von ihren persönlichen
Netzwerken oder ihrer Popularität. Die Schnelligkeit des Losverfahrens
trägt zur Effizienz bei, da zeitaufwändige Wahlkämpfe vermieden
werden.
Dadurch lassen sich diese Entscheidungen auch leicht wieder korrigieren,
denn es geht schnell.
Konkret kann das bedeuten, dass die Bestimmten Menschen in kurzen
Zeiträumen bestätigt werden, zb. über eine ständige Mitglieder
Konferenz, oder auch nicht.
Das Losverfahren wirkt auch auf eine andere weise im Sinne der
“Kooperations statt Wettbewerb” Grundbestimmung. Es nimmt die Schärfe
aus der Konkurrenz, der Ambitionierte wie der Machthungrige beide können
sicher sein auch einmal dran zu sein, damit muss die Auseinandersetzung
um die Macht, die im Hinterzimmer, oder Füsselnd unter dem Tisch,
ausgefochten wird nicht in aller Schärfe, um jeden Preis geführt werden.
Die Gewissheit das jeden das Los treffen kann macht die Siegstrategie
einfach. Komplizierte Konstruktionen sozialer Beziehungen,
Abhängigkeiten und Belohnungen braucht es nicht. Kein Gespinst aus
Lügen, Versprechungen, Drohungen. Das macht das Leben in der Partei
freundlicher. Sind wir freundlicher, wird die Politik die wir machen
auch Freundlich sein.
Wir übernehmen die Idee einer elektronischen ‘ständigen Mitglieder
Konferenz’ von den Piraten, denn der Kern der Partei kann nur basis
Demokatisch sein[70].
Um auf die Gegenwart bezogen zu sein, muß die Partei mit den örtlichen
Bürgerinitativen in Kommunikation sein. Mit einem “Koordinationsrat” auf
der entsprechenden Ebene, “Bund,Land,Kreis” werden die Vorschläge der
Bürgerinitativen in den Parteiinternen politischen Prozess
eingearbeitet. Die Partei kann auch direkt organisatorisch unterstützend
wirken. Ein andere Aspekt ist die tiefe Verwurzelung Deutschland in die
Christiche Tradition, aus dieser erklären wir das verklemmte Verhältnis
der Menschen zur Schuld. Schuld ist uns unangenehm und wir unternehemen
viel nicht schuld zu sein. Wir halten es mit Camus [71] und habe daher
die Schuld formalisiert, eine Formale Schuld ist interessanter Weise
viel einfacher anzunehmen als eine Zuweisung durch Menschen. Deswegen
ist der erste Vorsitzende per Satzung Schuldig und seine Stellvertreter
teilschuldig. Damit erübrigt sich jede Überlegung nach der Schuld, denn
diese ist festgestellt, und es stellt sich die wirklich relevante Frage
der Verantwortung. Wer übernimmt die Verantwortung, wie korrigieren wir
die Situation und was wird daraus gelernt?
## Wer wird wie und warum Politiker in Deutschland
> When it rain’s
> the dirt don’t go away [72]
Wir frage hier nach dem Selektionsprozess mit dem wir die Menschen
bestimmen die Politik betreiben. Diese Frage ist in so fern eine
wichtige, da hier der erste echte Filter ist: Nur die die zur Auswahl
stehen können überhaupt gewählt werden.
Wenn wir dem Deutschen Politkpersonal keine gute Note ausstellen, dann
liegt es aber nicht am Personal, es liegt an den Verfahren die wir
einsetzen um dieses Personal zu bestimmen.
In der Deutschen Standard Partei ist es in etwa wie folgt, die untersten
Ebenen, meist die Kreis Gruppen, bestimmten die nächste Ebene in dem sie
aus ihrer Mitte Delegierte auswählen die dann als neues Gremium den
selben Mechanismus anwenden um ihrerseits die nächste Ebene zu
bestimmen.
In Jeder dieser Ebene wird der selbe Filter angewendet, wie in der
Homeopatie, durch die expotentielle Verdünnung, ist am Ende nichts mehr
da, kein Einziger Fähiger, kein Molekül. Ob sich der Geist, die
Schwingung, bzw. die Wirkung des nicht vorhandenen in dem Trägermaterial
noch zeitigt muss an dieser stelle offen bleiben.
Wir haben es mit einem Klassischen Rahmenfehler [73] zu tun. Jede Ebene
der Delegation ist ein Rahmenfehler der als Filter wirkt, er selektiert
genau jene nicht die am geeigneten wären, eine Verantwortungsvolle
Position anzunehmen und umzusetzen. Delegierte werden aus anderen
Motiven heraus bestimmt.
Scheinbar ist diese Auswahl sehr einfach, so scheinen kleine Kinder,
aufgefordert den Kaptain zu bestimmen, ein gutes Händchen zu haben den
Kandidaten zu bestimmen, der am Ende auch das Rennen gemacht hat.[74]
Da, zurecht, vorausgesetzt werden kann das die kleinen Kinder in keiner
weise Inhaltlich bezug nehmen können kann man schließen das die Kinder
das selbe Kriterium verwenden wie die erwachsenen Menschen. Es sagt also
wenig über unsere Kinder, es sagt viel über uns Erwachsene.
[1] https://github.com/KuekenPartei/test-wiki-export
[2] Bündnis Sarah Wagenknecht, es betreibt aktive Einlass Kontrolle
[3] https://github.com/KuekenPartei/media-stuff/tree/master/plakate-derKUEKeN
[4] https://www.berlin.de/kultur-und-tickets/tipps/maifeiertag/2971249-2970764-myfest-berlin.html
[5] vom wir zum mir
[6] https://en.wikipedia.org/wiki/Roko%27s\_basilisk
[7] Max (1895-1973) Horkheimer, Theodor W. (1903-1969) Adorno: Dialektik
der Aufklärung: philosophische Fragmente, Ungekürzte Ausg., 21. Aufl.,
Frankfurt am Main 2013 (Fischer ; 7404. , Teil), S. 214,
[http://digitale-objekte.hbz-nrw.de/storage2/2015/04/21/file\\128/6138298.pdf](http://digitale-objekte.hbz-nrw.de/storage2/2015/04/21/file\_128/6138298.pdf).
[8] R. B. Fuller, J. Krausse, Bedienungsanleitung für das Raumschiff
Erde und andere Schriften, 2010 (Fundus-Bücher),
<https://books.google.de/books?id=cUIKOAAACAAJ>.
[9] Diese Bild ist nicht so weit hergeholt wie es im ersten Moment
scheint, diese Welt ist voller Wasser und die Kontinente sind Inseln,
oder Schiffe in diesen Ozeanen, und diese Schiffe sinken.
[10] Wir werden später sehen das uns die Utopie nicht zugänglich ist und
warum wir auf sie verzichten müssen.
[11] Karl Popper, All Life is Problem Solving, 2001. Seite 39 “Einstein
said somewhere: ‘My pencil is more intelligent than I.’ What is
expressed, or even better what is written down, has become an object we
can criticize and investigate for mistakes.”
[12] K Popper
[13] vgl. diggingdeeper/Kaderschule/Denken ist Glücksache
[14] das Meme
[15] Hans Verfasser Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer
Ethik für die technologische Zivilisation, 1. Aufl., Frankfurt am Main
2003 (Suhrkamp Taschenbuch, Teil 3492), S. 85,
<https://d-nb.info/966483308/04>.
[16] Ebd., S. 241.
[17] Bernard (1952-2020) Stiegler: Verlust der Aufklärung durch Technik
und Medien, Orig.-Ausg., 1. Aufl., Frankfurt am Main 2008 (Spiegel
online; Die Logik der Sorge / Bernard Stiegler; Edition Unseld, Teil
1,1, Teil 6), S. 21,
[http://digitale-objekte.hbz-nrw.de/storage/2009/03/05/file\\84/2875206.pdf](http://digitale-objekte.hbz-nrw.de/storage/2009/03/05/file\_84/2875206.pdf).
[18] Ebd., S. 30.
[19] Horkheimer, Adorno \[Anm. 7\], S. 215.
[20] Jonas \[Anm. 15\], S. 235.
[21] Phyllis Dorothy James, P. D. James, Phyllis D. James, u. a.: Im
Land der leeren Häuser: Roman, 1. Aufl., München 1993.
[22] Alfonso Cuarón: Children of Men, 2006,
<https://www.imdb.com/title/tt0206634/>.
[23] Samuel Scheffler, Björn Brodowski: Der Tod und das Leben danach, 1.
Auflage, Berlin 2015,
[http://www.content-select.com/index.php?id=bib\_view&ean=9783518741092;
https://content-select.com/portal/media/view/55119d96-67dc-45dc-b10c-6090b0dd2d03;
https://content-select.com/portal/media/cover\_image/55119d96-67dc-45dc-b10c-6090b0dd2d03/500](http://www.content-select.com/index.php?id=bib_view&ean=9783518741092; https://content-select.com/portal/media/view/55119d96-67dc-45dc-b10c-6090b0dd2d03; https://content-select.com/portal/media/cover_image/55119d96-67dc-45dc-b10c-6090b0dd2d03/500).
[24] Ebd., S. 16 frei Zitiert.
[25] so möchten wir hier den Tot verstehen
[26] Klarmachen ändert …
[27] Scheffler, Brodowski \[Anm. 23\], S. 104.
[28] Ebd., S. 105.
[29] Ebd., S. 24–25.
[30] “Déjà vu” Spliff, Album 85555, CBS 1982
[31] Pyong-ch’ol Han: Transparenzgesellschaft, 1. Aufl., Berlin 2012, S.
52.
[32] https://www.hdg.de/lemo/bestand/medien/video-samstags-gehoert-vati-mir.html
IGMetal 1956
[33] Skorpions, Crazy World 1990
[34] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lindner-asylbewerber-leistungen-100.html
[35] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-abschiebungen-100.html
[36] https://www.heise.de/tp/features/Die-Piraten-und-der-Krieg-3399579.html?seite=all
[37] vgl. Satzung … 3/4 Mehrheit
[38] Koalitionsvertrag cdu spd 2017 2021
[39] GG änderung Grüne/spd 2021
[40] Abschnitt 2 Basterl…
[41] vgl. das Kartesische Subjekt und sein Bauchnabel
[42] Albert Camus, Justus Streller, Georges Schlocker, Der Mensch in der
Revolte: Essays, 30. Aufl., Reinbek bei Hamburg 2013 (Rororo ; 22193).
Seite 30
[43] https://globalprioritiesinstitute.org/wp-content/uploads/2020/Greaves\_MacAskill\_strong\_longtermism.pdf
[44] vgl. vom Konsens der lebenden
[45] Jonas \[Anm. 15\], S. 241.
[46] Ebd., S. 235.
[47] https://www.youtube.com/watch?v=1rtS2OEV6bM The Politics of
Consciousness | video lecture with Yuval Noah Harari
[48] Verhaltenbiologie 7 Klasse Abbruch des Appetenzverhalten
[49] Roger Penrose, Consciousness and the universe: quantum physics,
evolution, brain & mind, Cambridge, MA 2017 “1. Consciousness in the
Universe: Neuroscience, Quantum Space-Time Geometry and Orch OR Theory”
[50] Roy Baumeister - Why Did Consciousness Emerge?
https://www.youtube.com/watch?v=TpRVvRpySkk
[51] Thatcher, Margaret. 1987. ’Interview for “Woman’s Own” (“No Such
Thing as Society”).
https://newlearningonline.com/new-learning/chapter-4/neoliberalism-more-recent-times/margaret-thatcher-theres-no-such-thing-as-society
[52] vgl. Satzung/Abschnitt B Grundbestimmungen
[53] “Russians”, The Dream of the Blue Turtles, A&M Records, Sting, Pete
Smith , 1985
[54] Camus, Streller, Schlocker, \[Anm. 42\]. Seite 325
[55] Russland Urkaine Krieg 2022
[56] Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra: ein Buch für Alle und
Keinen, Chemnitz 1883, S. 15,
<https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/nietzsche_zarathustra01_1883>.
[57] J. Gray, Black Mass: Apocalyptic Religion and the Death of Utopia,
2007, <https://books.google.de/books?id=qNAnAAAAYAAJ>.
[58] https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/eu-aussenbeauftragter-josep-borrell-schockiert-mit-kolonialistischer-rede-vor-studenten-europa-ist-ein-garten-li.277450
[59] https://de.wikipedia.org/wiki/Schiff\_des\_Theseus
[60] Jonas, \[Anm. 15\]. Seite 85
[61] vorausgesetzt wir können keine sog. runnaway Greenhouse effect
erzeugen
[62] Camus, Streller, Schlocker, \[Anm. 42\]. Seite 325
[63] “shared faith”
[64] Jonas, \[Anm. 15\]. Seite 142
[65] vgl. Kaderschule/der Mensch als Primat
[66] https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2014/01/140116-Walter-Eucken\_Institut.html
[67] http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Documents/UDHR\_Translations/ger.pdf
[68] vgl. Satzung/Abschnitt B: Grundbestimmungen
[69] Satzung \_Die\_Bundesgesamtkonferenz &10 Absatz (1) und (2).
[70] vgl. faq/Wieso ist “ohne Ausnahme” so zentral?
[71] “Wo es Verantwortung gibt, gibt es keine Schuld.”
[72] Chris Korda, “When it Rains” International Deejay Gigolo Records –
Gigolo 86, 2002
[73] Personen haben per se keine Möglichkeit in Stichprobe zu gelangen,
https://www.studydrive.net/de/flashcards/population-stichprobe-selektionsfehler-stichprobenauswahl-deduktion-induktion-studiendesigns/47855
[74] John Antonakis, Olaf Dalgas, Predicting Elections: Child’s Play!,
in: Science (New York, N.Y.), 323, 2009, S. 1183. Die Entscheidungen der
Kinder sagten in 71 % der Fälle die tatsächlichen Wahlergebnisse richtig
voraus.
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