@ Genexyz
2025-02-03 08:05:31
**DISCLAIMER: Dies ist ein Re-Post eines Artikels, der ursprünglich im Juli 2023 erschienen ist. Die beschriebenen Sachverhalte sind teilweise überholt oder nie eingetroffen. Allerdings räumt der Autor ein, retrospektiv die damalige Sachlage recht treffend eingeordnet zu haben und Vorhersagen recht treffsicher gemacht zu haben.**
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Anfang Juni 2023 gaben die Nachrichtenportale bekannt, dass BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, über seine iShares-Einheit einen [Antrag auf einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds](https://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1980994/000143774923017574/bit20230608_s1.htm) eingereicht hat. Dieser Schritt des 10-Billionen-Dollar-Vermögensverwalters löste in der Bitcoin-Community auf der einen Seite große Freude und auf der anderen Seite große Besorgnis aus, weil viele einerseits das Potenzial für einen massiven Zufluss von Investitionen aus dem institutionellen Bereich sehen, während Kritiker das Risiko aufzeigen, die eine solche Produktstruktur für Bitcoin mit sich bringen könnte.
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Anfangs wurde viel auch darüber diskutiert, ob es sich bei dem Produkt tatsächlich um einen ETF handeln würde - wie in vielen Artikeln beschrieben - , da das Produkt im Antrag selbst nicht als solches bezeichnet wird. Aber im Endeffekt ist klar, dass es sich um ein Finanzprodukt handelt, das alle formalen Eigenschaften eines ETF besitzt. Also, was genau ist ein ETF und wie funktioniert so ein Produkt?
### ETF? Eidgenössisches Turnfest, was?
ETFs sind eine Sorte von Anlagewertpapieren, die einen bestimmten Index, Sektor, Rohstoff oder andere Vermögenswerte nachbilden. ETFs können an der Börse auf die gleiche Weise gekauft oder verkauft werden wie normale Aktien. Daher schwanken ETF-Anteilspreise den ganzen Tag, wenn der ETF gekauft und verkauft wird, was bedeutet, dass eine Arbitrage zwischen dem ETF und dem zugrunde liegenden Vermögenswert (z.B. Bitcoin) möglich ist.
ETFs werden als börsengehandelte (Exchange-Traded) Fonds bezeichnet, weil sie genau wie Aktien an einer Börse gehandelt werden. Die meisten ETFs sind so strukturiert, dass sie, ähnlich wie traditionelle Investmentfonds, mehrere zugrunde liegende Vermögenswerte halten und nicht nur einen, wie es bei einer Aktie der Fall ist. Da ETFs aus mehreren Vermögenswerten bestehen können, werden sie oft als beliebtes Mittel zur Diversifizierung des Portfolios genutzt. Auf der anderen Seite eröffnen ETFs Anlegern auch die Möglichkeit in einen Rohstoff zu investieren, ohne diesen physisch erwerben zu müssen. Anstatt sich Gold in den Tresor zu legen, kann man in seinem Portfolio also z.B. den GLD ETF kaufen, der den aktuellen Preis von Gold nachbildet. Ausser in Deutschland, da geht das nicht, denn da ein Gold-ETF, der nur einen Vermögenswert abbildet, naturgemäß nicht diversifiziert ist, ist er gemäß deutschem Gesetz nicht zugelassen, da Fonds zur Diversifikation verpflichtet sind.
ETFs haben den Vorteil, dass sie kostengünstig sind (wenn man z.B. den kompletten DAX abbilden möchte, reicht ein ETF, welcher genau das tut, anstatt verschiedene Gewichtungen von 40 verschiedenen Unternehmen zu kaufen - das spart Zeit und vor allem Gebühren), dass sie Produkte abbilden, die ein Käufer unter normalen Umständen nicht erlaubt wäre zu kaufen (z.B. darf nicht jeder Anleger in Bitcoin investieren, weil sonst Lizenzen nötig wären) und sie haben den Vorteil, dass sie über den gleichen Broker oder Service gehandelt werden können, wie andere Wertpapier-Investitionen. Der letzte Punkt ist natürlich wichtig für Neueinsteiger, da sie keine zusätzlichen Kosten haben, wenn sie ihr Wertpapierdepot nutzen können und zusätzlich bietet dieser Korridor für viele traditionelle und konservative Anleger ein gewisses Gefühl von Schutz. Diese ganze cRyPto-Welt mit ihren Plattformen, Exchanges, Casinos und Teppichhändlern ist im besten Fall schwer durchsichtig und im schlimmsten Fall mutet sie kriminell an. Doch wenn ich mir "Bitcoin" über mein Depot bei Charles Schwab, der Sparkasse, oder Flatex kaufen kann, fühlt sich das natürlich legitim und sicherer an.
Der Finanzdienstleister muss den zugrundeliegenden Vermögenswert dabei vollumfänglich besitzen, mit dem grossen ABER, dass der Vermögenswert auch verliehen werden kann. Warum das ein Problem sein könnte, besprechen wir später.
Ähnlich wie ein Gold ETF bietet ein Bitcoin ETF Anlegern also die Möglichkeit mit Bitcoin zu handeln, in Bitcoin anzulegen und Bitcoin auszuprobieren, ohne Bitcoin tatsächlich zu kaufen. Ob das gut oder schlecht ist, besprechen wir auch später.
### ETF Wasserfall
Nachdem die Nachricht über BlackRocks Antrag publik wurde, kamen auch etliche andere Finanzdienstleister hervor und stellten (neue) Anträge.[WisdomTree](https://www.sec.gov/ix?doc=%2FArchives%2Fedgar%2Fdata%2F1850391%2F000121465923008647%2Fp620230s1a2.htm) hatten bereits zuvor schon einige Anläufe gebraucht, um ihre Anträge für Bitcoin-Spot-ETFs bei der SEC einzureichen und unterhalten schon ähnliche Produkte in anderen Ländern. Aber auch Fidelity, Invesco, Valkyrie oder [ARK](https://x.com/EricBalchunas/status/1674055780058771463) zogen unter anderem nach und stellten neue Anträge, natürlich nicht, ohne sich bei der Formulierung dieser eine Scheibe bei BlackRock abzuschneiden.
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Die SEC hatte zuvor jegliche Anträge auf Bitcoin-Spot-ETFs abgelehnt, hingegen andere Bitcoin-verbundene Produkte, die gehebelte (BITX) und ungehebelte Bitcoin-Futures-Kontrakte (BITO) nachbilden, zugelassen. Auch gibt es eine handvoll ETFs, die börsennotierte Mining-Unternehmen bündeln, oder anderweitige Verbindung zum Bitcoin-Ökosystem suchen, indem sie Anteile von Unternehmen bündeln, die im weitesten Sinne mit Bitcoin in Berührung kommen (z.B. MSTR oder SQ). Eine Genehmigung eines Antrags auf Bitcoin-Spot-ETF hat es also bis heute durch die SEC noch nicht gegeben.
### Der Standpunkt der SEC ###
Wie ich schon in einem ➡️ [früheren Artikel](https://www.genexyz.org/post/1722193843734/) beschrieben habe, ist der Standpunkt der SEC nur teilweise nachvollziehbar.
> Die offizielle Begründung der SEC sind Bedenken in Bezug auf Marktmanipulation, Betrug, Liquidität und Transparenz. Die hauptauschlaggebenden Argumente sind mangelnde Preiserkennung durch hohe Volatilität, wiederum erzeugt durch einige unbekannte große Accounts und die steigende Zahl der Derivate-Produkte rund um Bitcoin, sowie die vielen unregulierten Börsen. Besonders letztere würde die SEC gerne unter ihre Kontrolle bringen. Das bedeutet bis Coinbase, Gemini, Kraken (oder andere große US Börsen) sich nicht bei der SEC registrieren und sich der SEC Regulierung unterwerfen, ist es unwahrscheinlich, dass die SEC einen Spot-ETF genehmigen wird. Dieses Argument ist schwer haltbar, da große Börsen wie Binance, FTX, oder BitMart nicht in den USA registriert sind, und kombiniert ein Vielfaches der in den USA beheimateten Börsen an Handelsvolumen umsetzen.
“[T]here’s a lot of work to be done to really protect the investing public.” - Gary Gensler, SEC Chair
> Vorgeschoben wird also bei alledem immer der Schutz der Anleger. Ob dies eine schlüssige Argumentation ist, darf man ruhig in Frage stellen. Denn ein Bitcoin-Spot-ETF würde vielen Anlegern erlauben Bitcoin in ihr Portfolio aufzunehmen, ohne größeren Spekulationen ausgesetzt zu sein, wie das jetzt mit schon zugelassenen Produkten der Fall ist.
Darüber hinaus hat die SEC vielerorts erwähnt, dass sie bestrebt sind, mit Unternehmen aus der Branche einen regulatorisch klaren Weg zu finden, damit Unternehmen ihre Tätigkeiten im Sinne der SEC auszuüben. Das bezieht sich meist auf die Börsen, die nach eigenen Angaben seit Jahren versuchen, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der ihnen Planungs- und Rechtssicherheit bietet. Dieser Punkt ist später nochmal wichtig. Das Problem hierbei besteht in der Natur dieser Unternehmen. Denn fast ausnahmslos sind alle betroffenen Unternehmen (wie z.B. Coinbase, Kraken, Binance, etc.) keine Bitcoin-Unternehmen, sondern Digital Assets-Unternehmen, die eben auch den Handel mit Shitcoins, Stablecoins und auf diesen Assets basierende Derivate erlauben (und vor allem wollen).
Jetzt wissen wir also, was ein ETF ist. Aber wie schaut der von BlackRock (und damit auch der anderen Finanzdienstleister) vorgeschlagene Bitcoin-Spot-ETF im Detail aus?
### Bitcoin ETF ###
Das von BlackRock vorgeschlagene Produkt, und damit auch die der anderen - wie wir wissen, haben die anderen Anbieter ihre Anträge nachgebessert und dem von BlackRock weitestgehend angepasst - soll das Grantor-Trust-Modell übernehmen und seine Struktur dem von Gold-Investment-Trusts nachempfinden. Das bedeutet, dass der Besitz von Anteilen am Bitcoin-ETF für steuerliche Zwecke dem Besitz des zugrunde liegenden Vermögenswerts gleichkommt. Des Weiteren ist eine Rücknahmefunktion in Form von Sachleistungen vorgesehen. Das bedeutet vereinfacht, dass Anleger ihre Anteile auch direkt in Bitcoin umwandeln können. Anders als bei z.B. GBTC (➡️ [#5 // Block 742956 // GBTC, ETF & SEC](https://www.genexyz.org/post/1722193843734/)), müssen Anteile nicht erst verkauft werden, um mit den (potentiellen) Profiten bitcoins zu kaufen. Denn der Verkauf von Anteilen an GBTC (oder ähnlichen Modellen) führt nämlich ein steuerpflichtiges Ereignis herbei, wohingegen eine Umwandlung im BlackRock Modell steuerfrei zu vollziehen ist.
Aber, und dies ist ein großes ABER, kommen nur autorisierte Kunden von BlackRock in den Genuss dieser Sachrücknahmen (Umwandlungen). D.h., im Wesentlichen können nur große Investmentfirmen mit guter Reputation Anteile in Bitcoin umtauschen, alltägliche Anleger (Depot bei Charles Schwab, der Sparkasse, oder Flatex) hingegen sind nicht in der Lage diesen tollen Steuertrick anzuwenden. Die erzeugt einen Vorhang vorgespielter Transparenz ("natürlich können alle Anteile direkt in 'physische' bitcoins getauscht werden"), wohingegen ein Großteil der zugrundeliegenden bitcoins nicht wirklich eingefordert werden wird.
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Es sind sich alle einig, dass ein Bitcoin-Spot-ETF ein Winner-takes-all-market ist. Das heisst, der Anbieter, dessen Antrag als erstes von der SEC genehmigt wird, wird uber kurz oder lang den Markt fuer Bitcoin-ETFs fuer sich entscheiden, bzw. beherrschen.
### SEC vs. Binance
Kurz bevor BlackRock ihren Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF einreichten und damit die SEC in die Schlagzeilen der Finanz- und Bitcoin Welt geriet, machte die SEC in der Bitcoin- und Digital Assets-Welt schon von sich hören, als sie kurz hintereinander gegen Binance und Coinbase Anklage erhob.
https://www.sec.gov/news/press-release/2023-101
Binance ist die zurzeit größte Börse für Digitale Assets der Welt. Binance bietet jedoch nicht nur den Handel mit Krypto-Werten, sondern auch eine Reihe von gehebelten Produkten, eigener Coins und Tokens, usw. an (Shitcoin-Casino).
> “Through thirteen charges, we allege that Zhao and Binance entities engaged in an extensive web of deception, conflicts of interest, lack of disclosure, and calculated evasion of the law.” - Gary Gensler, Chairman, SEC
Vor allem ist Binance kein in den USA registriertes Unternehmen. Lediglich ein Schwesterunternehmen, Binance.us, ist offiziell in den USA registriert und hat offiziell und nach eigenen Angaben mit den Geschäften des Hauptunternehmens direkt nichts zu tun.
Die SEC klagt Binance also nicht nur wegen ihrer Angebote im Krypto-Sektor an, sondern erhebt spezifische Vorwürfe der Irreführung und Täuschung von Kunden, des Betreibens von unregistrierten Börsen, Clearingstellen und Broker-Dealer Aktivitäten, sowie Verstrickungen mit Binance.us (einer Handelsbörse, die wie gesagt offiziell unabhängig von Binance agieren soll), sowie dem Washtrading und dem Verkauf von unregistrierten Wertpapieren (mehr zu dem Thema Securities hier ➡️ [#24 // Block 773750 // Commodity vs. Security](https://www.genexyz.org/post/24-block-773750-commodity-vs-security-2xhjjo/)).
> “We allege that Zhao and the Binance entities not only knew the rules of the road, but they also consciously chose to evade them and put their customers and investors at risk – all in an effort to maximize their own profits.” - Gurbir S. Grewal, Director, SEC’s Division of Enforcement
Die SEC argumentiert also Changpeng Zhao (CEO von Binance) und Binance hätten Anleger über ihre Risikokontrollen und korrupten Handelsvolumina in die Irre geführt und gleichzeitig aktiv verschwiegen, wer der eigentliche Betreiber der Plattform ist. Damit hätten Binance-Plattformen ihren Anlegern übergroße Risiken und Interessenkonflikte beschert.
https://www.reuters.com/investigates/special-report/crypto-binance-money
Darüber hinaus wurde in Folge der Anklageerhebung bekannt, dass es bei Geldflüssen bei Binance einen deutlichen Hinweis auf einen Mangel an internen Kontrollen gibt. Interne Kontrollen sollen normalerweise sicherstellen, dass Kundengelder klar identifizierbar und von den Unternehmenseinnahmen getrennt sind. Eine Vermischung von Anleger- und Geschäftsgeldern gefährdet das Vermögen der Kunden, da deren Verbleib verschleiert wird.
Interessanterweise nutzt die SEC weiterhin die Klageschrift gegen Binance, um das Thema 'unregistrierter' Wertpapiere etwas zu erhellen. Zuvor hatte die SEC sich nur in wenigen Einzelfällen dazu geäußert, welche Digitalen Assets sie als unregistrierte Wertpapiere betrachtet, doch in der Anklageschrift werden SOL, ADA, MATIC, FIL, ATOM, SAND, MANA, ALGO, AXS, COTI, BUSD, and BNB explizit als solche bezeichnet.
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Alleine vier der genannten Assets finden sich unter den 10 größten Werten (ausgenommen Stablecoins) und die anderen tummeln sich auch irgendwo in den Top 50. Der aufmerksame Sherlock Holmes wird bemerkt haben, dass es dünn wird für den "kRyPtO"-Markt. Unter den Top 10 bleiben noch 3 Proof-of-Work Coins, von denen einer den [Howey-Test](https://www.genexyz.org/post/24-block-773750-commodity-vs-security-2xhjjo/#:~:text=Produktkategorie%20zuordnen%20lassen.-,Der%20Howey%20Test,-In%20den%20USA) nicht erfüllt (und es ist nicht Doge), Ripple (XRP) und die SEC stehen schon seit 2020 vor Gericht und meiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die SEC sich bzgl. Ethereum äußern muss (wird).
### SEC vs. Coinbase
Nur einen Tag nach Veröffentlichung der Pressemitteilung, dass die SEC Anklage gegen Binance erhebe, veröffentlichte die SEC die nächste Pressemitteilung: Die SEC erhebt auch Anklage gegen Coinbase, die größte in den USA registrierte Börse für den Handel mit Digital Assets.
https://www.sec.gov/news/press-release/2023-102
Anders als bei Binance hingegen konzentriert sich die SEC bei der Anklage gegen Coinbase einzig auf den Handel mit unregistrierten Wertpapieren und den damit einhergehenden Dienstleistungen.
> “We allege that Coinbase, despite being subject to the securities laws, commingled and unlawfully offered exchange, broker-dealer, and clearinghouse functions” - Gary Gensler, Chairman, SEC.
Konkret hätten Coinbase gegen bestimmte Registrierungsbestimmungen des Securities Exchange Act und des Securities Act verstoßen. Coinbase hätten seit mindestens 2019 Milliarden Dollar verdient, indem sie den Kauf und Verkauf von unregistrierten Wertpapieren unrechtmäßig erleichtert haben.
Interessant ist, dass die SEC ein weitere Dienstleistung in die Anklage einbaut, die bisher keine Erwähnung gefunden hat: "Darüber hinaus hat Coinbase, wie wir behaupten, sein Staking-as-a-Service-Programm nie gemäß den Wertpapiergesetzen registriert, was den Anlegern erneut wichtige Offenlegungs- und andere Schutzmaßnahmen vorenthält“ (Gensler).
Dies zeigt, dass die SEC, ohne sich bisher explizit zu Ethereum geäußert zu haben, eine Meinung gegenüber Staking vertritt, und zumindest die Bereitstellung von Staking-Services als rechtswidrig erachtet. Dies könnte einer der Gründe sein, dass Ethereum noch nicht ins Rampenlicht gerückt wurde, und zwar, dass die SEC die Anklageschrift gegen die Ethereum-Foundation und damit ein Ungetüm an Financiers (JP Morgan, MasterCard, Consensys, etc.) gründlich vorbereitet, um sich für einen enormen Rechtsstreit wetterfest zu machen. Allerdings scheinen interne Ansichtspunkte und Betrachtungsweisen schon ihren Weg in andere Anklageschriften zu finden.
Darüberhinaus zitiert die SEC mit AXS, CHZ, FLOW, ICP, NEAR, VGX, DASH und NEXO eine weitere Reihe von Shitcoins, die sie als unregistrierte Wertpapiere einstufen und damit den Handel mit selbigen untersagen.
Es gibt immer wieder Erzählungen von Leuten, die mit der Sache betraut sind, dass Coinbase aktiv daran arbeiten, einen gemeinsamen Weg mit der SEC zu finden, das Geschäftsmodell zwischen regulatorisch stabile Leitplanken zu bringen. Oft, wenn diese Erzählungen aus dem Coinbase Camp kommen, heißt es, die SEC sei stur und ließe sich nicht auf die Avancen seitens Coinbase ein. Wiederum andere sagen, dass die SEC schlicht überfordert wäre und Coinbase alles daran läge, schnell eine Lösung zu finden.
> "You simply can’t ignore the rules because you don’t like them or because you’d prefer different ones: the consequences for the investing public are far too great.”
Wenn man allerdings den in der Pressemitteilung zitierten Satz von Gurbir S. Grewal (Director, SEC’s Division of Enforcement) anschaut, wird klar, dass aus Sicht der SEC scheinbar relativ früh und relativ offen kommuniziert wurde, was der rechtliche Rahmen des Möglichen ist. Wahrscheinlich wurden Coinbase auch früh darüber informiert, dass der Handel mit den meisten (oder allen) gelisteten Assets (außer Bitcoin), sowie das Anbieten von Staking als Dienstleistung, nicht mit den Leitplanken konform ist, die die SEC für eine zukünftige, rechtlich stabile Regulatorik des Marktes hält. Doch die freiwillige Einhaltung dieser von der SEC 'lose' formulierten Richtlinien hätte für Coinbase das Wegbrechen von 99% ihres Geschäftsmodells bedeutet.
Coinbase listen über 250 handelbare Assets auf ihrer Seite, viele davon lassen sich 'staken', viele weitere Dienste, die Coinbase anbietet, sind von den darunterliegenden Plattformen abhängig. Es ist klar, dass Coinbase den Moment so lange vor sich herschieben wollten, wie eben nur möglich. Denn während Bitcoin als einziges auf Coinbase gehandeltes Asset deutliche YTD Performance an den Tag legt, sinkt die Zahl der auf der Plattform gehaltenen bitcoins zusehends (gut, endlich begriffen!).
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Diese Woche dann der Beweis. In einem Artikel der [Financial Times](https://www.ft.com/content/1f873dd5-df8f-4cfc-bb21-ef83ed11fb4d) erklärt Brian Armstrong, CEO von Coinbase, dass die SEC klare Empfehlung ausgesprochen hat, schon bevor sie letzten Monat rechtliche Schritte gegen das Unternehmen einleitete.
> “They came back to us, and they said . . . we believe every asset other than bitcoin is a security,” Armstrong said. “And, we said, well how are you coming to that conclusion, because that’s not our interpretation of the law. And they said, we’re not going to explain it to you, you need to delist every asset other than bitcoin.”
Das ergibt absolut Sinn und stützt meine These, dass die SEC gar nicht vor hat 'gegen' Coinbase zu sein. Vielmehr sieht es aus, als würden sie klarstellen wollen, dass es im geltenden Rechtsrahmen durchaus Platz für gewisse Unternehmen gibt, solange diese sich an geltendes Recht halten und nicht wie Binance offensichtlich gängige Gesetze und Regeln umschiffen. Es scheint, als wolle die SEC den 'Markt' schützen, indem sie betrügerische Firmen wie Binance auf Täuschung, Irreführung und Marktmanipulation verklagt. Gleichzeitig handelt sie bei Firmen wie Coinbase wie ein strenger Vater, der eigentlich das Beste für sein Kind möchte, aber nach wiederholten Versuchen der Gesprächsfindung nur noch harte Strafen als geeignetes Mittel sieht.
Aber warum ist der SEC daran gelegen, dass Coinbase rechtskonform und innerhalb der Leitplanken der SEC handelt?
### Neue ETF Anträge mit Hilfe von Coinbase
[![image](https://yakihonne.s3.ap-east-1.amazonaws.com/2063cd7955cffdca0cc4ae20f77b2b1eb053010e534c18e8ca70222157bd1320/files/1738058189450-YAKIHONNES3.jpg)](https://substack.com/redirect/0a08f4c1-6a80-4ae1-90b4-1e3199e65ac1?j=eyJ1IjoiODVmMmUifQ.KSVqr9VEuglgUiJQS3NPaAq4rJnlrYsAHCFywdSyl7A)
Laut eines Berichts des Wall Street Journal hat die SEC auf die hereinbrechende Flut von Anträgen für Bitcoin-Spot-ETFs mit Bedenken reagiert. Sie erklärte zunächst, dass es den Anträgen an Klarheit und umfassenden Informationen mangele und diese somit unzureichend seien.
Die SEC hatte schon bei früheren (abgelehnten) Anträgen u.a. ihre Bedenken bezüglich der Überwachung der Handelsplattformen geäußert. Wie oben beschrieben, ist die mögliche Marktmanipulation durch unregulierte Börsen einer der Hauptgründe seitens der SEC gewesen, frühere Anträge abzulehnen. Allerdings war man davon ausgegangen, dass diese Bedenken der SEC durch eine Vereinbarung zur gemeinsamen Überwachung des Marktes durch eine regulierte Spot-Bitcoin-Handelsplattform in Zusammenarbeit mit einem der US-Handelplätze (Nasdaq, NYSE, CBOE, etc.) ausgeräumt werden könnten.
https://www.reuters.com/technology/us-sec-accepts-six-spot-bitcoin-etf-proposals-review-2023-07-19
Dementsprechend teilte die SEC den Börsen (und Antragstellern) mit, dass in den eingereichten Unterlagen wichtige Details bezüglich der genauen Vereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung der Überwachungsvorhaben fehlten. Diese Nachricht wurde von vielen Beobachtern als negativ eingestuft: "Die SEC versteht nicht, was hier erreicht werden soll. Die SEC stellt sich quer. Die SEC ist automatisch gegen Bitcoin." war die Essenz der meisten Reaktionen. Allerdings lese ich persönlich die Reaktion der SEC ähnlich, wie auch die Anklageerhebung gegen Coinbase. Die SEC spielt ganz klar nach den eigenen formulierten und klar kommunizierten Regeln und versucht den Mitspielern die Leitplanken aufzuzeigen. Der Tenor scheint klar: "Wir haben euch die Regeln erklärt, nach denen wir mit euch spielen (hört mit der Shitcoinerei auf!). Befolgt diese und wir kommen ins Gespräch."
https://www.theblock.co/post/238944/cboe-reaches-surveillance-agreement-with-coinbase-for-spot-bitcoin-etfs
Wonach die SEC scheinbar explizit zu fragen scheint, ist ein sogenanntes Information-Sharing Agreement (ISA), also eine Vereinbarung zum Informationsaustausch. Diese Vereinbarung zwingt eine Handelsplattform dazu, Handelsdaten bis hin zu persönlichen Informationen wie den Namen und den Adressen der Kunden weiterzugeben. Ein solches ISA scheint bislang in den Anträgen gefehlt zu haben, weshalb die SEC auf die Anträge reagierte und diese als unvollständig zurückwies. Mit der neuen Welle an korrigierten Anträgen scheinen die meisten Antragsteller diese Unvollständigkeit behoben zu haben.
**Und wen listet JEDER der Antragsteller als Partner zum Informationsaustausch? Rate, rate? Richtig, Coinbase!**
Die Chicago Board Options Exchange (CBOE), eine Optionsbörse, die u.a. die Anträge zusammen mit den oben genannten WisdomTree, VanEck, Invesco und ARK stellte, erzielte kurzerhand mit Coinbase eine Einigung über die Bedingungen für den Abschluss eines ISA und reichte alle Anträge mit den neuen Bedingungen erneut ein.
Wie wir also sehen, deutet alles darauf hin, dass die SEC einem Bitcoin-Spot-ETF eigentlich positiv geneigt ist, sollten die Konditionen, die sie stellt, erfüllt sein. Und in Garys perfekter Welt, sehen diese Konditionen vor, dass ein solcher ETF mit Hilfe von Coinbase als Informations-Austauschs-Partner funktioniert, und dass Coinbase ein artiges in den USA börsennotiertes Unternehmen wird, dass keine Shitcoinerei betreibt und sich auf den Spot-Handel mit Bitcoin konzentriert. Denn die derzeit anderen angebotenen Services wie Clearingstellen und Broker-Dealer-Aktivitäten stehen im direkten Gegensatz zu potenziellen Aktivitäten und Interessen von Kunden.
Wir sehen also, dass ein "größerer Plan" hinter den Aktionen der SEC zu stehen scheint. Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Theorien und Hinweise, die darauf schließen lassen, dass die SEC a) den Markt regulieren will, bevor sie ein BlackRock-Produkt genehmigt, b) ausländische (und damit nicht leicht regulierbare) Unternehmen aus dem Markt drängen will, um damit Unternehmen wie BlackRock den Handel zu vereinfachen und c) andere Interessengruppen an der Entscheidung der SEC beteiligt zu sein scheinen. Man könnte so weit gehen zu behaupten, dass anhängige Klagen und Untersuchungen ein Stück weit sogar den Kurs drücken und Bitcoin in der allgemeinen Wahrnehmung, als riskant dastehen lassen, was Unternehmen wie Blackrock dabei hilft die nötigen bitcoins zu einem relativ günstigen Preis zu akkumulieren, bevor eine Genehmigung und die implizite Anerkennung von Bitcoins Wert dazu führen, dass der Preis rasant steigt. Dies wäre ein Eingriff in den Wettbewerb und gibt BlackRock et al einen klaren Vorsprung gegenüber anderen Institutionen.
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wie Coinbase und die SEC mit dieser Situation umgehen. Einige behaupten, dass Coinbase aktiv nach einer Lösung sucht, um sich mit der SEC auf einen rechtlichen Rahmen zu einigen, während andere sagen, dass die SEC unbeugsam ist. Es wird vermutet, dass die SEC Coinbase frühzeitig darüber informiert hat, welche Regeln und Leitplanken sie für den Markt etablieren möchten.
https://x.com/BitcoinMagazine/status/1679887574934999045
Es scheint, dass die SEC den Markt schützen möchte, indem sie gegen betrügerische Unternehmen wie Binance vorgeht, die gängige Gesetze und Regeln umgehen. Gleichzeitig versucht sie bei Unternehmen wie Coinbase, die sich nicht an die geltenden Vorschriften halten, harte Strafen als Mittel zur Durchsetzung der Regulierung einzusetzen. Das scheint nur logisch, wenn man bedenkt, dass BlackRock und die anderen Antragsteller wie WisdomTree, VanEck, Invesco und ARK sich mit Coinbase auf Bedingungen für den Abschluss eines Informations-Austausch-Abkommens (ISA) geeinigt und die Anträge mit den neuen Bedingungen erneut eingereicht haben.
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Dies deutet darauf hin, dass die SEC grundsätzlich positiv gegenüber einem Bitcoin-Spot-ETF eingestellt ist, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen könnten beinhalten, dass Coinbase als Informationspartner fungiert und dass Coinbase als in den USA börsennotiertes Unternehmen agiert, das sich auf den Spot-Handel mit Bitcoin konzentriert, während andere Dienstleistungen wie Clearingstellen und Broker-Dealer-Aktivitäten vermieden werden sollen.
https://x.com/stackhodler/status/1691531818300809217
Es scheint, dass die SEC eine umfassendere Strategie verfolgt, die darauf abzielt, den Markt zu regulieren, ausländische Unternehmen zu verdrängen und den Handel für Unternehmen wie BlackRock zu erleichtern.
*Mitte letzten Jahres habe ich in einem Artikel schon Grayscales andauernden Versuch, ihren Closed-End-Fund in einen Bitcoin-Spot-ETF zu verwandeln, beschrieben.*
https://www.genexyz.org/post/1722193843734/
Die SEC hatte bereits im Dezember 2021 und im Februar 2022 die Entscheidung über den Antrag auf einen Bitcoin-ETF verschoben, um ihn "sorgfältig zu prüfen". Dann hat die SEC Mitte Juli 2023 bekanntgegeben, dass einem Antrag auf Umwandlung wieder nicht stattgegeben wird. Grayscale kündigten sofort an, die SEC wegen Willkür und Verstoß gegen das Wertpapierbörsengesetz von 1934 zu verklagen.
Diese Klage wurde dann vor dem Bundesberufungsgericht verhandelt und entschieden.
![image](https://yakihonne.s3.ap-east-1.amazonaws.com/2063cd7955cffdca0cc4ae20f77b2b1eb053010e534c18e8ca70222157bd1320/files/1738568195123-YAKIHONNES3.png)
Das Bundesberufungsgericht in D.C. entschied im Oktober, dass das Ablehnen von Anträgen auf eine Umwandlung in einen ETF seitens Grayscale ungerecht, nicht rechtens und willkürlich sei, da die Aufsichtsbehörde nicht erklären konnte, warum sie zuvor ähnliche Produkte zugelassen hat.
Allerdings bedeutet dies nicht, dass Barry Silbert (CEO von DCG) automatisch den Grayscale Trust in einen ETF umwandeln kann. Der Antrag wandert damit nur zurück auf Garys (Vorsitzender der SEC) Schreibtisch. Und das bedeutet, dass die SEC wieder die Möglichkeit bekommt, einer Umwandlung aufgrund anderer Begründungen nicht stattzugeben. Dazu gleich mehr ⬇️.
Außerdem ist fraglich, ob Barry tatsächlich wirklich eine Umwandlung herbeisehnt, denn momentan befinden sich Grayscale in einer sehr angenehmen Lage, die ihnen erlaubt 2% vom NAV (Net Asset Value) an Gebühren zu verlangen. Was bei einem Vermögen von 624.947 Bitcoin einen jährlichen Umsatz von 12.500 Bitcoin, bzw. 475 Million US Dollar bedeutet - für nichts tun.
Es gibt schon [Kampagnen](https://www.redeemgbtc.com), die für eine Auflösung des Trusts kämpfen. Wer sich über die Umtriebigkeiten bei DCG / Genesis / Grayscale (Barry) ein besseres Bild machen möchte, sollte unbedingt den folgenden Thread lesen:
https://x.com/real_vijay/status/1721385528510251182
### Was seit dem geschah
Seit dem letzten Artikel ist gleichzeitig viel und wenig geschehen. Verinnerlichen wir uns meine These - dass die SEC a) den Markt regulieren will, bevor sie ein BlackRock-Produkt genehmigt, b) ausländische (und damit nicht leicht regulierbare) Unternehmen aus dem Markt drängen will, um damit Unternehmen wie BlackRock den Handel zu vereinfachen und c) andere Interessengruppen an der Entscheidung der SEC beteiligt zu sein scheinen - dann ist genau das passiert, was man erwartet hätte.
Die SEC hat ihre Entscheidung zur Genehmigung der ETF-Anträge wiederholte Male verschoben, momentan sieht es so aus, als würde eine Entscheidung im Januar 2024 fällig.
https://bmpro.substack.com/p/sec-delays-etf-again-despite-warning
Die SEC fällt weiter unliebsame Bäume. Bittrex, eine in den USA ansässige Börse, haben angekündigt, ihre Pforten zu schließen.
https://finance.yahoo.com/news/crypto-exchange-bittrex-global-shuts-054643624.html
Kraken wurde von der SEC verklagt - ähnliches Modell wie auch zuvor bei Binance und Coinbase angewandt (sprich: alles okay und tutti, solange ihr die Shitcoinerei an den Nagel hängt).
https://www.nobsbitcoin.com/kraken-sec-lawsuit
Dabei wurden in der Klageschrift die bereits identifizierten Digitalen Assets, die die SEC als unregistrierte Wertpapiere betrachtet, 1 zu 1 wieder aufgeführt.
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Doch die größte Überraschung war die diese Woche veröffentlichte Meldung, dass Binance sich in einem Vergleich mit dem US Department of Justice (DOJ) auf eine Zahlung von über 4 Milliarden US Dollar und den Rücktritt CZs (Changpeng Zhao) als CEO von Binance geeinigt habe.
https://www.nobsbitcoin.com/cz-steps-down-as-ceo-of-binance-as-part-of-4-billion-settlement-with-doj
Es ist recht eindeutig, dass es dem Justizministerium (DOJ) hier nicht um den Schutz der Verbraucher geht. Es muss allerdings der Anschein gewahrt werden, dass nicht in Eigeninteresse (dem von BlackRock, hust) gehandelt wird, sondern dass der Eindruck erweckt wird, dass sie tatsächlich etwas Gutes tun, indem sie sich um einen "bad actor" kümmern" - das wird sehr deutlich, wenn man betrachtet, dass sich das Narrativ im Vergleich hauptsächlich auf AML (Anti-Money-Laundering) und Terrorismusfinanzierung konzentriert.
Wie schon aus meiner These ersichtlich, geht auch aus bisherigen Kommentaren der SEC klar hervor, dass die größte Sorge derzeit ausländische Börsen sind, die den Bitcoin-Preis manipulieren können. Binance ist die größte Börse der Welt und hat bis heute erfolgreich außerhalb des Einflussbereichs der US-Regierung operiert. Mit dieser Vereinbarung ist das Problem der Offshore-Kursmanipulation zunächst und zum größten Teil gelöst.
Das BlackRock-SEC-Reptilienmenschen-Playbook ist im vollen Gange. Ausländische Konkurrenz weitestgehend unter Kontrolle ✅
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Die SEC scheint außerdem im engen Kontakt mit den ETF-Antragstellern zu stehen. Insbesondere ein Verweis auf eine Änderung der Anträge in Bezug auf "cash" vs. "in-kind creation" hat diese Woche für Diskussionen gesorgt.
https://x.com/EricBalchunas/status/1725559994995573086
Viele börsengehandelte Fonds verlangen von den zugelassenen Teilnehmern, dass sie Anteile in Form von Sachleistungen (in-kind) schaffen , d. h. dass sie ETF-Anteile gegen einen Wertpapierkorb und nicht gegen Bargeld (cash) eintauschen. Die SEC hat jedoch auf eine Formulierung in den Anträgen gedrängt, die genau dise cash-creations zulassen.
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Während sich viele auf die minutiöse Gestalt der Inhalte stürzen und eine Genehmigung hineininterpretieren, zieht die SEC hier meiner Meinung nach eine Linie, um eine Unterscheidung zwischen Grayscales GBTC und BlackRock et al. zu schaffen.
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Wenn man an ein Playbook glaubt, ist der Grayscale Trust den Teilnehmern ein offensichtlicher Dorn im Auge, weshalb eine Umwandlung zunächst verhindert werden will.
Jetzt muss nur noch Coinbase mitspielen. Aber wenn Binance einen Vergleich erzielen kann, warum nicht auch $COIN? Vielleicht einigt sich die SEC mit Coinbase im Gegenzug für "saftige Geldstrafen" und die Entfernung aller Shitcoins von der Plattform. Im Gegenzug erhält Coinbase den Börsenstatus und wird für die Überwachungsvereinbarung mit BlackRock und den anderen Antragstellern freigeschaltet. Auf einen Schlag würde die SEC die Shitcoins von der einzigen börsennotierten US-Börse entfernen und ein legales (nach ihren Vorstellungen und selbst artikulierten Prinzipien) Fundament für BlackRocks ETF schaffen.
Außerdem würde es mich nicht wundern, wenn Coinbase als weißer Ritter auftritt und ganz barmherzig das US-Business von Binance übernimmt. Natürlich nur, um einem Mitstreiter in schwierigen Zeiten beizustehen. Ich packe es auf jeden Fall auf meine Bingo-Karte für den Zeitraum zwischen jetzt und einer Genehmigung der ETF-Anträge.
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Durch die Einigung mit CZ und die Geldstrafe von 4,3 Milliarden US Dollar erleichtert die US-Regierung den Transfer von Bitcoin aus schwachen in starke Hände (Binance ➡️ Coinbase). Binance werden Bitcoin verkaufen müssen, um die Geldstrafe zu bezahlen, während gleichzeitig die Spot-ETFs das Angebot mit amerikanischem Kapital auffüllen können. Schöne Ausführung. Tolles Playbook 👏
Ich bin mir bewusst, dass die oben genannten Ereignisse und Auslegungen der Geschehnisse sehr verschwurbelt daherkommen, jedoch möchte ich meinen virtuellen Alu-Hut vor dem Architekten dieses wirklichen langen Long-Games ziehen.
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In der Zwischenzeit arbeiten gewissenhafte Journalisten namhafter Veröffentlichungen (BlackRock PR-Department, hust) daran, die öffentliche Wahrnehmung von Bitcoin zum Positiven zu wenden.
Wurde in den letzten Jahren Bitcoin als riskante Anlage, Klimakiller, Ozean-Kocher, oder schlimmer bezeichnet, wird es jetzt als ein möglicher Bestandteil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Anlagestrategie dargestellt.
https://www.forbes.com/sites/digital-assets/2023/07/08/bitcoin-network-to-reduce-more-emissions-than-its-energy-sources-produce/
Wir (du schlaue/r Leser//in und ich) wissen schon lange, dass die Bitcoin-Branche heute die weltweit am nachhaltigsten betriebene Branche ist und das Bitcoin-Mining als einzige Industrie in dem Bereich kohlenstoffnegativ werden kann. Es ist also offensichtlich, dass Bitcoin ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Anlagestrategie sein kann, aber genau dieses Narrativ wurde jahrelang absichtlich verdrängt (➡️ siehe XRP-gesponsorte [Greenpeace Aktion](https://dailycoin.com/greenpeace-anti-crypto-artist-admits-wrong-on-bitcoin-mining/) anfang des Jahres).
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![image](https://yakihonne.s3.ap-east-1.amazonaws.com/2063cd7955cffdca0cc4ae20f77b2b1eb053010e534c18e8ca70222157bd1320/files/1738569536140-YAKIHONNES3.jfif)
Wir sehen also, dass es nicht nur um eine einfache Genehmigung der Anträge geht, sondern viele Mosaikteilchen gelegt werden, bevor es dazu kommen kann. Viele Zeichen deuten darauf hin, dass viele verschiedene Parteien daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, dass es bestimmten Gruppen ermöglicht, einen ETF möglichst risikofrei und konkurrenzlos zu platzieren. Dabei werden unliebsame Mitspieler vom Platz gewiesen und anderen Mitspielern werden die Spielregeln nochmal ganz bewusst in Erinnerung gerufen, während gleichzeitig ein Narrativ geschaffen wird, das einen Bitcoin-ETF in glänzendem Licht darstellt.
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Es ist nahezu gewiss, dass es nicht die Frage ist, ob einem Antrag zugestimmt wird, sondern vielmehr, wann dies geschehen wird. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass allen Anträgen zeitgleich stattgegeben wird. Dennoch lässt sich erkennen, dass die SEC strategisch Zeit gewinnt, um Binance und andere unerwünschte Akteure vollständig aus dem Spiel zu nehmen und Coinbase in der Zwischenzeit zu dem vorbildlichen Mustersohn zu formen, den sie immer haben wollte.
Da der Markt für Spot-ETFs als "Winner-takes-all" gilt, wird darauf geachtet, dass nicht irgendein Antragsteller das Rennen gewinnt, sondern ein bestimmter - Larry. Hierfür ist es notwendig, Barry vom Spielfeld zu verdrängen, da er einen erheblichen Vorsprung hat, woran Gary offensichtlich arbeitet. Falls sich meine Vermutungen bewahrheiten, werden wir in naher Zukunft einen Bitcoin-Spot-ETF sehen, der von BlackRock dominiert wird. Grayscale und Binance werden keine Rolle im Spiel spielen, während Coinbase als reguliertes, vorbildliches US-Unternehmen davon profitieren wird.
🫳🎤
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In diesem Sinne, 2... 1... Risiko!
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